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Courtney Barnett – Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit (Kritik)

Im letzten Jahr haben wir schon die Doppel-EP „A Sea Of Split Peas“ abgefeiert.
Jetzt hat Courtney Barnett nachgelegt und ihr Debüt mit dem wunderbaren Titel „Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit“ veröffentlicht.
Natürlich haben wir uns das direkt reingepfiffen und sind begeistert. Geradezu mühelos knüpft sie an lässige Songs wie „Avant Gardener“ oder „Anonymous Club“ an und entspricht ihrem Motto: „Courtney Barnett puts a lot of effort into sounding effortless.“

Aber alles der Reihe nach: 1988 in Melbourne geboren, beginnt ihr musikalisches Schaffen in einer Grungeband, in der sie die zweite Gitarre spielt. Nebenher entstehen eigene Songs, die sie später mit Freunden aufnimmt. Zwei EPs werden erarbeitet und um sich den Stress zu sparen, sich bei Plattenfirmen anzubiedern, gründet Barnett ihr eigenes Label Milk! Records und veröffentlicht die Teile einfach selbst. Und zwar mit Erfolg. Musikblogs überschlagen sich und der Track „History Eraser“ wird nominiert als bester Song des Jahres bei den australischen APRA Awards.

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Scheinbar unbeeindruckt von dem plötzlichen Hype, arbeitet Barnett, neben ausgiebigen Touren, fleißig an dem Nachfolger und kann ihn bereits im März 2015 veröffentlichen. Sie beweist, dass man „Slacker“ Musik auch machen kann, ohne selbst ein Slacker zu sein. Auf das Thema angesprochen, beruft sie sich mittlerweile immer auf ihre Großmutter: „My grandma reads it and says: „˜You“™re not slack! You“™re very hard-working!“™“

Und auch der Albumtitel „Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit“ ist mit ihrer Großmutter verknüpft. Die hat nämlich ein Poster zuhause auf dem genau das steht.
„When I was doing the record I had tea with her and was like, „˜That“™s the album title!“™ It seemed to make sense because I spend so much time trying to make decisions about anything – just what to do with my day.“

Überhaupt sind die anekdotischen Texte aus ihrem eigenen Leben gegriffen und geben Einblick in ihre humorvolle Betrachtungsweise, die sich besonders in banalen Situationen äußert. In „Dead Fox“ zum Beispiel betont sie ihre Skepsis gegenüber Biogemüse: „A little pesticide can’t hurt.“
Etwas härter geht es in „Pedestrian At Best“ zu, in dem sie wieder Wortspiele par excellence anbietet und mit ihrem Good Girl Image aufräumt: „Give me all your money, and I’ll make some origami, honey. I think you’re a joke, but I don’t find you very funny.“

Abwechslungsreich, aber in einem Guss präsentiert sich dieses Album, das, schon vor seinem Release, ein Standardwerk moderner Slacker Musik ist.

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„Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit“ ist ab dem 23.3.2015 im Plattenladen erhältlich. Ein Stream ist im iTunes Radio zu hören. 

Tracklist

01. Elevator Operator
02. Pedestrian at Best
03. An Illustration of Loneliness (Sleepless in NY)
04. Small Poppies
05. Depreston
06. Aqua Profunda!
07. Dead Fox
08. Nobody Really Cares if You Don“™t Go to the Party
09. Debbie Downer
10. Kim“™s Caravan
11. Boxing Day Blues