Man muss es Unglück nennen, dass Wild Beasts im letzten Jahr ausgerechnet beim renommierten Mercury Prize gegen das überragende Debüt von The XX antreten mussten. Das Quartet ging leer aus (wenn man das bei einer solchen Nominierung überhaupt behaupten darf). Das damalige Album „Two Dancers“ wurde dem Bandname eher gerecht, als das heute erscheinende „Smoother“. Das versammelt verträumte Tracks – oder wie es Domino Records PM verlauten lässt: „Zum ersten Mal sind auf einem Wild Beasts-Album zehn Liebeslieder zu hören.“
Weh tut sicherlich keines der Lieder, es sei denn der Hörer hat Probleme mit dem Gesang Hayden Thorpes‘, der die Theatralik durch die Beats tropfen lässt. Manchmal mag man ihm die Androgynität eines Antony (and the Johnsons) in der Tradition von Nina Simone unterstellen.
Zusammen mit seinen Mitspielern ergibt sein oft benutztes Falsett allerdings eine ganz eigene Soundästhetik – und ein schönes Duett mit Bandkollegen Tom Fleming auf „Reach a Bit Further“. Da wird sich bei mancherlei elektronischem Spielzeug bedient und gefühlvoll mit analogen Instrumenten gemixt, meist ein treibender Beat drunter gelegt und nie übertrieben.
Wenn man mal von dem sehr eigenen Gesangstil Thorpes‘ absieht, ist „Smoother“ ein Album, das musikalisch im positiven Sinne dahinplätschert. Musik + Gesang allerdings machen die Band unverwechselbar.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet beim Guardian das Album im Stream.
„Smoother“ von Wild Beasts erscheint heute bei Domino Records.
http://vimeo.com/22394945?ab