Hätte ich für jede auf dem ersten Way Back When-Tag 2016 angezettelte Diskussion, warum das Ganze nicht Freitag statt Donnerstag startet, ein Bier bekommen, wäre ich jetzt tot. Hieb und stichfestes Argument der Consumer: Nächsten Montag ist doch Feiertag. Gar nicht mal so unexemplarisch der Diskurs für uns Besucher. Ein After-Work-Publikum strahlte das Versprechen „Wir kommen morgen wieder – dann wird aber richtig gesoffen“ klar und deutlich aus. „Heute geht das aber nicht – wegen Maloche und so!“.
Ein bisschen sehr verhalten war die Stimmung und wenn ich ehrlich bin, habe ich das genossen. Tocotronic in einer moderat gefüllten FZW-Halle zu sehen, durch die Reihen zu bummeln, keine depperten Zwischenrufe oder gar Pogo-inspirierte Kontakttanzgemeinschaften, die ja gar nicht richtig zuhören (*schwärm*).
Für nicht kommunistische Veranstalter mögen meine Eröffnungs-Eindrücke suboptimal erscheinen. Ich hoffe von Herzen, dass das Dortmunder Festival genug einnimmt, um die ganze Sause finanzieren zu können. Denn es ist gut, wirkt unabhängig, liebevoll und versucht nicht groß am Rande der Indie-Szenerie nach Eventpublikum zu fischen. Überhaupt ist Indie das Zauberwort. Damit weiterhin im Präsens über Indie als Musik- und Clubkultur gesprochen werden kann, braucht es Initiativen wie das Way Back When – Risikobereitschaft und Integrität laufen da zwangsweise Hand in Hand.
Heute spielen unter anderem Isolation Berlin, We Were Promised Jetpacks, Augustines und We Are Scientists. Noch Fragen?
FESTIVALBERICHT: FREITAG | SAMSTAG