Streetart-Artist und Aktivist Banksy hat ein Flüchtlings-Rettungsschiff im Mittelmeer finanziert und knallrosa angemalt.
Benannt wurde das Schiff nach der französischen feministischen Anarchistin Louise Michel. Am 18. August hat sich die Louise Michel im Geheimen von der spanischen Hafenstadt Burriana in der Nähe von Valencia aus auf den Weg gemacht und befindet sich nun im zentralen Mittelmeer, wo sie am Donnerstag bereits 89 Menschen in Not gerettet hat, darunter 14 Frauen und vier Kinder, wie der Guardian exklusiv berichtet.
Die in leuchtendem pink gestrichene Louise Michel segelt unter deutscher Flagge und Banksy wäre nicht Banksy, wenn er nicht auch eins seiner Kunstwerke auf dem Boot hinterlassen hätte. Sein Bild zeigt ein Mädchen in Schwimmweste und einer herzförmigen Rettungsboje.
Banksy Beteiligung an der Rettungsaktion geht laut der Zeitung auf eine E-Mail zurück, die er im September 2019 an die deutsche „Sea-Watch“-Kapitänin Pia Klemp geschickt hatte. In ihr habe es geheissen, er – Banksy – habe Klemps Geschichte in der Zeitung gelesen. „Du klingst wie jemand, der hart im Nehmen ist. Ich bin ein Künstler aus dem Vereinigten Königreich und habe einige Arbeiten über die Flüchtlingskrise gemacht – und offensichtlich kann ich das Geld nicht behalten. Kannst du es benutzen, um ein neues Schiff oder etwas Anderes zu kaufen? Lass es es mich bitte wissen. Gut gemacht. Banksy.“
Klemp, die die Mail laut Guardian zunächst für einen Scherz gehalten hatte, glaubt mittlerweile, Banksy habe sie wegen ihrer politischen Einstellung ausgewählt. „Ich sehe die Seenotrettung nicht als eine humanitäre Aktion, sondern als Teil eines antifaschistischen Kampfes“, sagte sie dem Guardian. Sie habe deutlich gemacht, dass sich Banksys Beteiligung an den Operationen auf die Bereitstellung finanzieller Unterstützung beschränke. „Banksy wird nicht so tun, als wüsste er besser als wir, wie man ein Schiff führt, und wir werden nicht so tun, als seien wir Künstler.“
https://twitter.com/seawatch_intl/status/1299093821637251083