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Bernie Sanders überrascht Coachella mit politischer Rede

Am vergangenen Wochenende sorgte der 83-jährige US-Senator Bernie Sanders für eine unerwartete politische Note beim Coachella Festival 2025. Vor dem Auftritt der Indie-Pop-Künstlerin Clairo betrat Sanders die Bühne und hielt eine leidenschaftliche Rede, die das Publikum gleichermaßen überraschte und begeisterte.​

Ein politisches Statement auf musikalischem Terrain

Sanders nutzte die Gelegenheit, um zentrale Themen seiner politischen Agenda anzusprechen. Er warnte vor der Gleichgültigkeit gegenüber politischen Entwicklungen und betonte die Verantwortung der jungen Generation: „Dieses Land steht vor großen Herausforderungen. Die Zukunft Amerikas hängt von eurer Generation ab.“ ​

Besonders deutlich wurde Sanders in seiner Kritik an der aktuellen US-Regierung und deren Umgang mit dem Klimawandel: „Er [Präsident Trump] glaubt, dass der Klimawandel ein Scherz ist. Das ist gefährlich falsch, und wir müssen der fossilen Brennstoffindustrie entgegentreten.“ ​

Neben dem Klimawandel sprach Sanders weitere zentrale Themen an:

  • Krieg in Gaza: Sanders verurteilte den anhaltenden Krieg und rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. ​
  • Gesundheitssystem: Er betonte die Notwendigkeit, Gesundheitsversorgung als Menschenrecht zu garantieren und sich gegen die Macht der Pharmaindustrie zu stellen.
  • Demokratie und soziale Gerechtigkeit: Sanders appellierte an die junge Generation, sich aktiv für wirtschaftliche, soziale und rassische Gerechtigkeit einzusetzen.

Unterstützung für Clairo und gemeinsame Werte

Sanders‘ Auftritt vor Clairos Set war nicht zufällig. Er lobte die Sängerin für ihr Engagement in sozialen und politischen Fragen, insbesondere für Frauenrechte und ihren Einsatz für einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Clairo hatte sich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich für diese Themen positioniert, unter anderem durch die Unterzeichnung von Petitionen und Benefizkonzerten. ​

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Ein Festival der politischen und kulturellen Vielfalt?

Coachella 2025 zeichnete sich durch eine bemerkenswerte Verbindung von Musik und politischem Aktivismus aus. Neben Sanders‘ Auftritt setzten auch andere Künstler Zeichen: Green Day änderte Songtexte, um Solidarität mit Palästina zu zeigen, und verschiedene Acts betonten LGBTQ+-Themen und soziale Gerechtigkeit. ​

Sanders‘ Präsenz auf dem Festival unterstreicht die wachsende Bedeutung politischer Botschaften in der Popkultur und zeigt, wie Musikveranstaltungen als Plattform für gesellschaftlichen Diskurs dienen können.​

Auf der anderen Seite stehen der Mitbegründer des Festivals, Paul Tollett, sowie der Eigentümer Philip Anschutz stehen seit Jahren in der Kritik. Anschutz wird vorgeworfen, konservative Gruppen finanziell unterstützt zu haben, die sich gegen LGBTQ+-Rechte einsetzen. Diese Verbindungen werfen Fragen zur ethischen Ausrichtung des Festivals auf.

Ebenso wurde das Festival-Line-up für seine geringe Diversität kritisiert. Insbesondere die reduzierte Präsenz lateinamerikanischer Künstler im Vergleich zu den Vorjahren stieß auf Unverständnis. Visa-Probleme und hohe Kosten wurden als Gründe für die Absagen internationaler Acts genannt.

Darüber hinaus wird das Festival zunehmend als Plattform für Influencer und Markeninszenierungen wahrgenommen. Diese Entwicklung führt zu Kritik, dass der ursprüngliche musikalische und kulturelle Fokus verloren geht.​