Während sich an diesem Wochenende auf Splash! Festival (Livestream) nationale und internationale Rap- und HipHop Größen wie Kendrick Lamar, A Tribe Called Quest, Marteria und Casper mit und vor 25.000 Fans feiern, zeigt einer, der dort hoffentlich niemals wieder auftreten wird (weil hoffentlich nicht mehr erwünscht) wie gutes schlechtes Marketing funktioniert. Die Rede ist von Bushido. Mit seinem neuen Musikvideo zu „Stress ohne Grund“ hat er es heute auf den Titel der Bild geschafft über die ich heute beim Bäcker gestolpert bin. Zum Glück auf nüchternen Magen, denn sonst hätte ich mich wie so oft bei Bushido sicherlich in den Zeitungsständer übergeben müssen.
Apropos Erbrechen: Was hat er, der Bambi Integrationspreisträger 2011 zusammen mit seinem Kumpanen Shindy (von dem übrigens der Track stammt) in „Stress ohne Grund“ erbrochen?
„… Halt die Fresse, fick die Presse, Kay, du Bastard bist jetzt vogelfrei, du wirst in Berlin in deinen Arsch gefickt wie Wowereit, Yeah, fick die Polizei, LKA, BKA
Meine Jungs verticken Elektronik so wie Media Markt, jeden Tag im Fadenkreuz, ich zeig dir, wie der Hase läuft
Arabisch-deutsche Sippe und ich jage euch, ihr Partyboys, du versteckst dich, doch ich finde dich wie Google Maps, ich verkloppe blonde Opfer so wie Oli Pocher
Ich mach Schlagzeilen, fick deine Partei und ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt, Yeah Yeah
Was für Vollmacht, du Schwuchtel wirst gefoltert Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz …“
Laut SpOn will Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) Strafanzeige gegen „Rapper“ Bushido stellen. Von Aufruf zu Gewalt und Mord ist die Rede. Schwulen-Hass und Beleidigungen inklusive.
Auf YouTube wurde das Video inzwischen gesperrt, weil es gegen die Nutzungsbedingungen von „YouTube“ verstößt. Diese untersagen das „Einstellen von bestimmten Inhalten wie zum Beispiel Videos, die Hassbotschaften gegen bestimmte Gruppen, Volksverhetzung, Gewaltverherrlichung, Pornographie oder andere unzulässige Inhalte aufweisen.“
Im Interview mit der Welt sagt der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (und Rapper), dass Bushido ein „Aufmerksamkeitsparasit“ ist. „Ein Musiker mit so wenig Talent“ wie Bushido hat schon immer davon gelebt hat, vermeintliche Tabus zu brechen, um Aufmerksamkeit zu generieren.
Und Bushido? Bushido ist erheitert und retweetet munter alle Artikel, die sich mit ihm befassen.
Und die Anderen? Herr Merkt fordert einen Remix und Eko Fresh gratuliert.
@Bushido78 läuft bei dir dicka pic.twitter.com/K6fj0S753P
„” Eko Fresh (@EkoFreezy) July 13, 2013
Omid Nouripour rät bei Aufmerksamkeitsparasiten: „Das beste Mittel dagegen ist: Ignorieren!“ Das fällt uns scheinbar schwer. Kann man nur hoffen, dass sie ihn eines Tages wirklich erwischen oder dass seine Fans nichts mehr von ihm kaufen, weil sie die ständigen Imagewechsel nicht mehr mitmachen.