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Dancing Auschwitz

I will survive in Auschwitz direkt

Schon wieder ein „I Will Survive“ Video, doch in diesem Video tanzt der Holocaust Überlebende Adam Kohn auf dem KZ-Gelände in Auschwitz zu dem Disco-Hit. Er hat Auschwitz überlebt. Sein Video ist im Internet ein Hit.

Aber darf man in Auschwitz tanzen?
Henryk M. Broder schreibt:

Auf den ersten Blick ist „Dancing Auschwitz“ – so heißt das kleine Kunstwerk – ein Tabubruch, auf den zweiten eine Provokation, auf den dritten aber eine kluge Antwort auf die Frage, wie man an etwas erinnern kann, das im Steinbruch der „Erinnerungskultur“ längst zu historischem Schotter verarbeitet wurde: auf Konferenzen und Seminaren, in Filmen und TV-Serien, bei Demos und Gedenkfeiern, auf denen mit jahrzehntelanger Verspätung dazu aufgerufen wird, „den Anfängen zu wehren“. Wie man also sinnfreien Ritualen etwas entgegensetzt, das die Kraft des Lebens feiert und nicht den Tod als finalen Höhepunkt menschlichen Versagens zelebriert.

Und Ekkehard Knörer meint:

Es ist ein Akt der Trivialisierung und des sich ermächtigenden späten Triumphs über die Täter zugleich.

Und Michal Stachura:

Als wäre dies nicht genug versucht nun eine bislang durch ihr Schaffen eher unauffällige australische „Künstlerin“ Jane Korman -deren Kunst man einst im Ostblock als „gescheiterte Individualismen“ zu bezeichnen pflegte- mit einem ähnlich leichtsinnigen und respektlosen Video aufsehen zu erregen.

Was meint ihr?

„Holocaust Schaut her, ich lebe!“ von – Henryk M. Broder, SpOn
„Surviving Auschwitz“ von Ekkehard Knörer, Cargo (via medium via rebel art)
„Dancing Auschwitz? – Die Trivialisierung der Erinnerung“ von Michal Stachura , Ost Blog