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Daptone Records veröffentlichen Sharon Jones & The Dap-Kings’ finales Studioalbum „Soul of a Woman“

Mit „Soul of a Woman“ veröffentlicht Daptone Records am 17. November 2017 das letzte Studioalbum von der verstorbenen Sharon Jones und den Dap-Kings. Elf Songs hat Sharon Jones noch kurz vor ihrem Tod gemeinsam mit den Dap-Kings im House of Soul Studio in Bushwish/Brooklyn aufgenommen. Das Video zu „Matter Of Time“ ist bereits erschienen und zeigen Sharons Stimme wie eh und je voller Emotion, Dynamik, Kraft und Flair.

Rest in Power Sharon Jones.

Erste Pläne sahen vor, dass Soul Of A Woman vor allem aus Balladen mit vielen Streichern bestehen sollte, eventuell gefolgt von einer Tour mit einem kleinen Streichorchester. Aber als klar war, dass Sharon nicht mehr viel Zeit blieb, nahmen sie Up-Tempo-Nummern und Blues-Material auf – die Art von funky stuff, an der sie auf der Bühne am meisten Spaß hatte. Das Album zeigt so die beiden Seiten dieser Künstlerin: „Die A-Seite ist rauer, live, unmittelbar“, erklärt Bosco Mann, „die B-Seite ist gesetzter, orchestraler, im Gegensatz zu ihrer wilden Bühnen-Persona“.

Diese raue Energie springt gleich auf den ersten Songs „Matter Of Time“ und „Sail On!“ ins Ohr. Mann erinnert sich an die Aufnahmen: „In den Monaten vor Sharons Tod waren wir wirklich auf der Höhe unseres Könnens. Keine andere Band konnte es mit uns aufnehmen. Wir sind gleich nach der Tour ins Studio gegangen, um das einzufangen“.

Die Balladen auf Seite zwei – wie „When I Saw Your Face“„Girl (You Got To Forgive Him)“ und „These Tears (No Longer For You)“ – zeigen Sharon als sensible Interpretin umschlingender Melodien, untermalt von den fein gearbeiteten Arrangements der Dap-Kings, die mit Streichern, Piano und Timpani an die frühe Gladys Knight erinnern.

„Sharon wollte die Geschichte hinter jedem Song hören und ihn so zu ihrem eigenen machen“, sagt Mann. „Auf Tour waren wir eine Wohngemeinschaft, und wenn jemanden etwas plagte, war sie immer sofort da. Sie konnte nur singen, wenn sie einen Song mit dem Herzen spürte“.

Die vielen unterschiedlichen Stimmungen auf dem Album spiegeln die unterschiedlichen Mitglieder der Band wider. Auf „Come And Be A Winner“, geschrieben vom Gitarristen Joey Crispiano, klingt Sharon sehr entspannt. „Ihre Stimme drückt sehr viel Gefühl aus in diesem Song“, sagt Mann, „aber schwermütiger, klagender als sonst. Nach all den Jahren konnte sie uns immer noch mit ihrer Vielseitigkeit überraschen“. Auf dem leichtfüßigen „Rumors“, das die Drummer Fernando Velez und Homer Steinweiss komponierten, hat Sharon ihre eigenen Background-Harmonien aufgenommen. „Der Song wird einfach von ganz viel Freude getragen. Er ist sehr einnehmend und dabei fast simpel und verspielt“.

Für so unterschiedliches Song-Material braucht man natürlich Musiker, die dieser Aufgabe gewachsen sind. Nach mehr als 20 Jahren auf der Bühne stehen die Dap-Kings wie keine andere Band für authentischen Soul alter Schule. Sie waren ein essenzieller Bestandteil von „Back To Black“, dem Meisterwerk von Amy Winehouse, und traten mit Künstlern wie Al Green, Syl Johnson, Sturgill Simpson und Kesha auf.

Bosco Mann betont, dass die Arbeitsweise der Dap-Kings genauso wichtig ist wie die Musik, die sie spielen. Soul Of A Woman wurde auf einem Achtspurgerät aufgenommen. „Die Arrangements und das Spiel müssen wirklich sitzen“, sagt er. „Es liegt an der Band, keine Fehler zu machen. Es gibt keinen Rückspulknopf, keine neue Spur. Was zu hören ist, wurde von den Musikern genau so gespielt – nicht einfach von Produzenten und Aufnahmetechnikern zusammengeklebt. Und ich glaube, das ist auch zu spüren“.

Soul Of A Woman fängt eine Band und eine Sängerin auf der Höhe ihrer Fähigkeiten ein – mit „viel Gefühl, Blut, Schweiß und leider auch Tränen“, wie es Mann ausdrückt. „Das Album kocht mit diesen Dingen fast über. Sharon hat immer gesagt: „šWas von Herzen kommt, geht auch zu Herzen“™. Deshalb hat jeder so viel Herzblut in das Album gesteckt. Jedes Mal, wenn sie die Bühne betreten hat, hat Sharon wirklich alles gegeben. Es war dieses Mal bestimmt eine noch intensivere Erfahrung für die Band, weil wir wussten, was auf uns zukommt. Aber nur so konnte sie singen: als wäre es ihr letzter Tag auf Erden“.