StartMusikDie Objektivierung von Geschmack am Beispiel der Vinyl Schallplatte

Die Objektivierung von Geschmack am Beispiel der Vinyl Schallplatte

„Vinyl klingt immer besser! Denn es ist analog! Und Analog ist immer besser als Digital! … oder so ähnlich.“ Diese Satz würden vermutlich viele Schallplattensammler oder Audiophile unterschreiben. Dabei haben Tocotronic doch schon 1995 gesungen, dass digital besser sei. Was stimmt denn nun? Am Ende ist Geschmack eben subjektiv und nicht objektiv, auch wenn wir alle stets bemüht sind unseren eigenen Geschmack zu objektivieren.

Was es mit der Objektivierung von Geschmack auf sich hat, erklären die von Ultralativ mit ihrem Video „Die überfällige Krise der Audiophilen“, die Plattenladenbesitzer Mike Esposito arbeitet aus Phoenix kürzlich auslöste.

Das hochgeschätzte Highend-Label Mobile Fidelity Sound Lab, kurz MoFi, ist ein Plattenlabel, das sich auf die Produktion audiophiler Ausgaben spezialisiert hat. MoFi behauptete, seine teuren Wiederveröffentlichungen seien reine Analogreproduktionen. Das Unternehmen hatte seine Kunden jahrelang getäuscht. Das Unternehmen aus Sebastopol, Kalifornien, das sich rühmt, Original-Masterbänder für seine teuren Neuauflagen zu verwenden, hat in seiner Produktionskette tatsächlich digitale Dateien verwendet. In der Welt der Audiophilen – wo die Herkunft alles ist und man dem Klang der Originalaufnahme eines Albums so nahe wie möglich kommen will – gilt die digitale Technik als nahezu unheilig. Gehört hat diesen Unterschied bei den Audiophilen aber wohl niemand, aber hört selbst.

Mehr Kontext zum MoFi-Skandal bietet Folge 18 des HiFi.de-Podcasts „kHz & Bitgeflüster“. In „MoFi-Skandal – Viel Lärm um nichts?“ sprechen die Macher mit Jan Sieveking, der mit Sieveking Sound unter anderem die Platten von MFSL in Deutschland vertreibt und den Prozess einer Plattenproduktion und auch die Macher von MFLS kennt. Hörenswert.

Ich selbst sammle übrigens auch Vinyl, überwiegend farbiges, bin jedoch alles anderes als audiophil (ein paar meiner Scheiben zeige ich immer mal wieder auf Instagram), aber wie Maik richtig tippt, schätze ich an Vinyl eher den konzentrierteren Umgang mit Musik und die Haptik.

Die überfällige Krise der Audiophilen

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MoFi-Skandal – Viel Lärm um nichts?

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