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Olli Schulz im Seniorenheim – Die Geschichte eines Abends

Olli Schulz, 46, hat, wenn er Glück hat, noch die Hälfte seines Lebens vor sich. Allmählich mit Sorge ans Ende denkend, hat er sich gewünscht, einen Abend in einem Altersheim zu verbringen, um dort ganz unbefangen mit einigen der ältesten Bewohner über das Leben, das Altern und auch das Sterben zu plaudern. Die Geschichte eines Abends mit Olli Schulz erzählt rührend davon. Absolut sehenswert.

Tipp: Vor der Ausstrahlung im NDR war Olli Schulz noch mit seinen Talk-Gästen in der NDR Talk Show zu Gast.

Fünf Kümmelschnaps aufs Leben! Es ist kurz vor Mitternacht. So einen Abend hat die Seniorenresidenz in Hamburg noch nicht erlebt: Musiker und Moderator Olli Schulz hat sich im Speisesaal zu einem Spagat am Esstisch hinreißen lassen (Haltungsnote eins, danach Verdacht auf Leistenzerrung).

Olli Schulz hat einen Song über seine Erfahrung beim Saunaaufguss am Seniorentag zusammen mit 40 Rentnerinnen und Rentnern gesungen. Und er hat mit Herrn Reimer (97) über seine Zeit in Russland im 2. Weltkrieg gesprochen. „Ich hab’s überlebt. Weil die Russen mir geholfen haben.“ Reimer war Lokführer und trinkt den Kümmel auf ex. Da ahnt noch niemand, dass gleich bengalische Feuer gezündet werden und auf dem Zimmer von Frau Friedmann (81) Eierlikör und Elvis-Presley-CDs warten.

Diese Ausgabe von „Die Geschichte eines Abends“ ist ein Experiment. Musiker Olli Schulz will einen Abend mit vier Menschen Ü80 im großen Saal der Seniorenresidenz verbringen. Keine Promis, keine Kosmetik, lieber „viermal über 80“ und das direkt dort, wo die Menschen leben: in der Residenz am Wiesenkamp in Hamburg-Volksdorf.

Frau Friedmann (81), Herr Reimer (97), Herr Zielke (97) und Frau Stark (91): Sie haben teilweise fast 100 Jahre deutsche Geschichte erlebt – vor einer Fernsehkamera aber standen sie noch nie. Wird dieser Abend gelingen?

Diese Folge des preisgekrönten dokumentarischen Talks des NDR handelt vom Tabu-Thema Pflege und Alter. Und erzählt es doch ganz anders. Schaffen es die vier älteren Menschen und Schulz, sich auf die gleiche Frequenz einzuschwingen? Wer kam auf die Idee, bengalische Feuer zu zünden? Und was hat es mit dem „Battle-Rap“ aus alten Gedichten auf sich? Langsam zeigt sich an dem Abend, dass das Leben zwar vorwärts gelebt, aber nur rückwärts verstanden wird.

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