Auf JLALSD tun sich die beiden Sichtexot-Schwergewichte Eloquent und Knowsum zusammen. Und was soll ich sagen – Jaylib auf LSD bockt.
Schon von die erste Nummer “Obolus” unterstreicht die Stärken der beiden mit einem fetten Edding. Mit so nem 850er oder wie die Dinger heißen. Wie dem auch sei – der Knowsum-Beat ist eben genau das: Funky, groovy und lo-fi. Darauf Elos Lines, wie so oft auf den Punkt: “Ich kann für etwas einsteh’n, aber euch halt nicht aussteh’n – und das liegt Gott, weiß ich, an eurem dümmlichen Aussehen.”
Auf “Cheat” stellt Knowsum wieder die Liebe zum Saiteninstrument seines Herzens zur Schau. Spätestens in der Hook wird aber klar, dass der RnB den Vibe bestimmt. Die Vocals kommen schon beinahe schmusig rüber – ungewohnt, aber vor allem ungewohnt angenehm anzuhören.
Auf den 5 Interludes der Hauptplatte wird sich Beat-technisch qualitativ hochwertig ausgetobt – Highlight ist für mich die Nummer 4 – passend zur Sonne, die hier gerade durchs Fenster scheint.
Auf “Dot komm” zeigt sich Eloquent abwechslungsreicher in Sachen Rap. Mal flowend-langgezogen, mal akzentuiert, mal schnell, mal langsam. Die Wechsel sorgen dafür, dass man vom zurück gelehnten Beriesel-Modus wieder zum aktiven Hörer wird.
Die Platte bewegt sich auf einem konstant guten Niveau und hört sich in sich rund an. Lines wie: “deine sogenannten Fans bestehen aus gekauften Klickzahl’n und die Drei, die es wirklich gucken, teilen mit dir ein hartes Schicksal.” aus “Art”, zu dem Sinan ein Feature beisteuert, bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Hervorheben möchte ich außerdem noch “Milchtritte”, der schon fast ein Luk & Fil-Track sein könnte. Beat on point, Eloquent battlelt wie ein Berzerker, Knowsum in Doppelrolle – also auch als Nepumuk – und Negroman im Feature – bombe!
Wer digital hört oder beim auf 500 Stück limitierten HHV-Vinyl-Bundle zugreift, bekommt noch die 7-inch dazu. „Keine Zeit zu rasten – 7inch muss noch ins Presswerk, um das ganze aufzuwerten als wär die LP ’nen Dreck wert.“
Aufwerten tut sie das Album nicht, muss sie ja auch überhaupt nicht – sie ergänzt aber perfekt. Netter Twist: Auf der A-Seite bleibt die Konstellation Raps: Eloquent, Beats: Knowsum bestehen – auf der B-Seite tauschen die beiden. Und auch wenn ich mich für diesen Kalauer schon fast schäme: Auch das kann sich hören lassen. Sehr gut sogar!
Abschließend kann ich nur noch beipflichten: “Die Macht der Worte wird zum Sand am Meer” – und aus dem Grund beende ich den Text auch hier. Allerdings nicht ohne nochmal mit dem fetten Edding zu unterstreichen: Reinhören lohnt sich!
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