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Film-Tipp: 66/67 – Fairplay war gestern

Aus Marketingsicht hätte der Kinostart für den Hooligan-Film„66/67 – Fairplay war gestern“ am 19. November von Carsten Ludwig und Jan Christoph Glaser wahrscheinlich nicht günstiger liegen können. Leider.

Vor zwei Wochen, am 7. November überfielen Hooligans einen Bahnwaggon mit Hannover-96-Fans am Bahnhof in Weddel, einem Vorort von Braunschweig. Die Fans aus Hannover waren am Samstagabend gerade auf dem Heimweg von einem Regionalligaspiel der U23-Mannschaft in Babelsberg, da wurden sie von 25 bis 30 Hooligans überfallen. Laut SpOn lauerten die Hooligans den Hannoveranern

auf dem Vorortbahnhof Weddel auf – und griffen an, als der Zug mit 35 Bundespolizisten an Bord dort einfuhr. Fenster wurden mit Baseballschlägern, Steinen und Eisenstangen eingeschlagen, dann Rauchkörper ins Innere geworfen. Ein Waggon wurde so demoliert, dass er für die Fahrgäste gesperrt werden musste. Der Angriff dauerte nur zwei Minuten.

Die Hooligans sind mutmaßliche Eintracht-Fans. Von Eintracht-Fans handelt auch „66/67 – Fairplay war gestern“. Der Film erzählt die Geschichte von sechs jungen Männer für die der Fanclub des Fußballvereins Eintracht Braunschweig das Zentrum ihres Lebens und ihrer Freundschaft dargestellt. In

66/67 ist der Name ihres Clubs und das Jahr, in dem Eintracht Braunschweig Deutscher Meister wurde. Florian, Otto, Henning, Christian, Tamer und Mischa haben sich mit ihrem 66/67-Branding nicht nur heroisch das Versprechen gegeben bedingungslos, für einander einzustehen, sie zelebrieren nach Abpfiff der regulären Spielzeit auch den Spaß an der Gewalt in der dritten Halbzeit. Dabei gehen sie mit einer Radikalität vor, die keine Rücksicht auf Schmerzen zulässt.

Hinter dem Fan-Dasein steckt jedoch der tiefe Wunsch, eine Konstante im Leben zu finden, die unantastbar ist – ihre Freundschaft Nach und nach entdecken die Jungs jedoch, dass ihre individuellen Schwierigkeiten nicht mehr innerhalb der Gruppe zu lösen sind. Jeder der Protagonisten hat seine eigenen Probleme, die sich hauptsächlich außerhalb des Stadions befinden. Die Freunde müssen feststellen, dass nicht ihr Verein, sondern sie selbst vor ihren größten Herausforderungen stehen“¦

Der Film mit Fabian Hinrichs, Christop Bach, Melika Foroutan hat sehr gute Kritiken bekommen. Einige findet ihr am Ende des Artikels, die Kritik von Deutschlandfunk – Corso (Urteil „herausragend“) könnt ihr hier nachhören:

[audio:http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2009/11/18/dlf_20091118_1511_73dc7bc9.mp3]

„66/67 – Fairplay war gestern“ Trailer:

„66/67 – Fairplay war gestern“ Clip Braunschweig-Song:

http://www.66-67-derfilm.de/
66/67 – Fairplay war gestern – farbfilm verleih (Quelle für das zweite Zitat)
Gewalt im Fußball – Protokoll einer Horrorfahrt – SpOn
Hooligan-Film „66/67“ Kicken und Kloppen als Lebensinhalt – SpOn
Attacke: Mit Eisenstangen gegen 130 Fußballfans Hooligans überfallen Zug – Abendblatt
Treu, leidensfähig und friedlich – so sind die wahren Eintracht-Fans – Newsklick
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„66/67“ erzählt über Fans von Eintracht Braunschweig – Hannoversche Allgemeine

PS: Ich bin in Braunschweig geboren, in Weddel aufgewachsen und schau‘ den Film garantiert an.