Erst vor ein paar Tagen haben wir uns noch über Friedemann Weises „Festivalsommer gerettet!“-Bild auf Facebook amüsiert. Vor einer riesigen Festivalbühne parken in Reih und Glied tausende von Autos. Und während es von der Bühne „Ich will eure Blinker sehen!!!“ hallt, schallt es aus einem Auto „Lass mal zum Moshpit fahr’n“ zurück.
Doch was am letzten Wochenende noch ein Witz war, scheint zumindest im kleineren Rahmen bereits Realität zu werden. „Um den Kultur-Sommer zu retten, planen Veranstalter und Künstler vermehrt Konzerte, bei denen das Publikum im Auto sitzt.“, schreibt der Spiegel.
Sido, Alligatoah & SSIO live im Autokino
So wird Sido am 25. und 26. April im Düsseldorfer Gottfried-Schultz-Autokino jeweils ein Konzert geben, das verkündete er auf seinem Instagram-Kanal. Pro Vorstellung soll es 500 Plätze geben. Auch Alligatoah und SSIO planen dort laut Spiegel eigene Auftritte. Und Bereits am vergangenen Wochenende war in Köln die Mundart-Band Brings im Porzer Autokino aufgetreten.
In Stuttgart plant Chimperator ein ganzes Festival
In Stuttgart soll so ein ganzes Festival aufgezogen werden. Das Stuttgarter Label Chimperator, das u.a. durch Cro und Die Orsons bekannt wurde, die Veranstaltungslocation Wizemann am Pragsattel und die Konzertagentur C2 planen noch in diesem Sommer ein Festival auf dem Cannstatter Wasen. Die Veranstalter planen das Wasen-Festival zunächst jedenfalls bis Ende August. Bis dahin gilt das grundsätzliche Verbot für Großveranstaltungen. Am Donnerstag sollte ein detailliertes Konzept stehen, schreibt die Stuttgarter Zeitung.
Kein Ersatz für dringend benötigte Hilfe für Cubs und Veranstalter
Konzerte und sonstige kulturelle Bühnenaktivitäten im Autokino oder vor einer Auto-Crowd sind kreativ mögen eine willkommene Abwechslung in grauen Corona-Zeiten sein, aber natürlich sind sie kein Ersatz für die dringend finanzielle Hilfe für Clubs und Veranstalter. Davon abgesehen gibt es hoffentlich noch grünere Alternativen zum Auto, die es ermöglichen den nötigen Social Distancing Abstand zu halten. Wie wäre es z.B. mit absteckten Schrebergärten? Für die Moshpit Area vor der Bühne würden sich alte Telefonzellen anbieten.
So oder so für den Kultursommer 2020 sind kreative Lösungen gefragt.