Alfred Hilsberg ist wohl eine der umtriebigsten Persönlichkeiten des deutschen musikalischen Underground. Der in Wolfsburg geborene Hilsberg organisierte bereits in jungen Jahren Filmvorführungen und gründete einen alternativen Filmverleih, den er mit unterschiedlichen Mitstreitern über viele Jahre führte. Mit seinem Umzug nach Hamburg widmet sich Hilsberg zu dem stärker der Musik. Mitunter veranstaltete er die ersten Punkkonzerte in Deutschland und war als Musikjournalist tätig. Mit seinen Labels ZickZack Records und What“™s So Funny About stellt Hilsberg die gängigen Mechanismen des Musikbusiness in Frage und veröffentlicht Bands wie Die Einstürzenden Neubauten, Palais Schaumburg und Abwärts. Später wird What“™s So Funny About zu einem maßgeblichen Bestandteil der so genannten Hamburger Schule, was sich vor allem in der Zusammenarbeit mit Jochen Distelmeyers Band Blumfeld manifestiert.
Mit der Biographie „Das ZickZack-Prinzip“ nimmt sich der Autor und Wegbegleiter Hilsbergs Christof Meueler, dem bewegten Leben des rastlosen Tausendsasas an. Hilsberg, der zunächst mit an dem Buch gearbeitet hatte, musste später aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen die Zusammenarbeit beenden. Durch die Struktur aus relativ kurzen Unterkapiteln wird Hilsberg temporeiches Leben beim Lesen sehr spürbar. Begleitet durch viele O-Töne von Künstlern, Kollegen und Freunden, die Hilsberg über die Jahrzehnte begleitet haben, zeichnet sich ein spannendes Gesamtbild, das zeigt wie prägend sein Schaffen für die deutsche Subkultur gewesen ist. Neben den zahlreichen Personen sind es zudem die wunderbar beschriebenen, vielfach nicht mehr existierenden Orte (vor allem in Hamburg), die „Das ZickZack-Prinzip“ zu einer enorm lesenswerten Lektüre machen.
„Das ZickZack-Prinzip: Alfred Hilsberg – ein Leben für den Underground“ ist im März diesen Jahres bei Heyne Hardcore erschienen.