Hier kommen unsere Kurzreviews zu den aktuellen Neuveröffentlichungen.
Judith Holofernes – Ich bin das Chaos
Gut, dass Judith Holofernes sich von ihrem mittelmäßigen Solo-Debüt „Ein leichtes Schwert“ vor drei Jahren nicht hat entmutigen lassen, aber dennoch genügend Zeit eingeplant hat, um ihrer Musik die lästigen Kinderkrankheiten auszutreiben. „Ich bin das Chaos“ liefert Pop, der gerne um die Ecke denkt, ohne dabei bemüht zu wirken oder an Leichtigkeit zu verlieren. So stehen Gedanken zum Thema Krieg neben der Melancholie der ersten Single „Der letzte Optimist“ und dem locker aus der Hüfte geschossenen „Charlotte Atlas“. Man sollte nicht, möchte aber eigentlich sagen, dass das endlich wieder so gut wie zu Heldenzeiten ist. (Sebastian)
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Conor Oberst – Salutations
Wem wie mir Conor Obersts letztes Album „Ruminations“ zu reduziert war, weil der Bright Eyes Frontmann die Songs lediglich solo am Piano und mit einer Mundharmonika eingespielt hat, wird an der neuen Platte“Salutations“ mehr Freude haben. Für das Album hat Oberst die zehn „Ruminations“ Songs zusammen mit den Felice Brothers und dem Drummer Jim Keitner neu eingespielt und zudem sieben neue Songs geschrieben. Entgegen der momentan ausgeprägten Springsteenisierung des Indie-Rock dockt Oberst mit seiner Mischung aus klassischem Folk und Americana stärker bei Dylan an. Das kann man gerne so machen. (Malte)
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Real Estate – In Mind
Die Meister des verträumten Gitarrenpop sind zurück und veröffentlichen mit „In Mind“ ihr viertes Album. Mit Julian Lynch, der Gründungsmitglied Matt Mondanile an der Gitarre ersetzt, und der Festanstellung von Tour-Keyboarder Matt Kallman haben sich Real Estate personell neu aufgestellt. Ansonsten gibt es wenig Neues. Ja, es gibt auf „In Mind“ auch verzerrte Gitarren zu hören und die Band tastet sich vorsichtig an längere Songs heran, aber am Ende dominieren die charakteristischen zuckersüßen Melodien, für die wir die New Yorker schätzen. „In Mind“ bietet ein optimales Maß an Veränderung mit dem sich sowohl die Band als auch ihre Fans sehr wohl fühlen werden. (Malte)
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Rotten Mind – s/t
Anderthalb Jahre nach ihrem energetischen Erstling „I’m Alone Even With You“ haut uns die schwedische Punkband Rotten Mind ihr selbstbetiteltes zweites Album um die Ohren. Die zehn Songs klingen etwas dicker produziert, haben dadurch jedoch nichts von ihrem rotzigen Charme und rauen Charakter verloren. Punk ohne ablenkende Spielereien – schnell, direkt und kompromisslos – dem Sänger Jakob Arvidsson mit seinem wütenden Gesang den letzten Schliff verleiht. (Malte)
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Sookee – Mortem & Makeup
Es wird ja dieser Tage viel gesprochen über dieses neue Sookee-Album, und so richtig das ist, so wenig sollte man verschweigen, dass die Berlinerin schon immer ziemlich gut war und die richtigen Worte für schwierige Themen fand. Natürlich ist nun „Mortem & Makeup“ eine Verfeinerung des bisherigen Konzepts geworden, wagt mit seinen Beats auf mal kleinere Experimente und gibt vor allem persönliche Einsichten, die bisher doch immer Mangelware waren. Das Grundprinzip bleibt jedoch gleich: Sookee ist eine der wenigen Figuren im deutschen Hip Hop, die gesellschaftliche Probleme genau in den Blick nimmt und fundiert aufarbeitet.(Sebastian)
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