Hier kommen unsere Kurzreviews zu den aktuellen Releases der letzten beiden Wochen.
Egotronic – Keine Argumente!
„Deutschland, Arschloch, fick dich“ bereits mit dem Opener zu „Keine Argumente!“ machen Egotronic klar, dass sie sich auf ihrem nunmehr achten Album erneut mit jeder Menge Wut an der Nation, der piefigen Provinz und der empörten Wutbürgerschaft abarbeiten. Anlass dazu gibt es bekanntlich genug. Die entsprechenden Skits aus den aktuellen Nachrichten haben Torsun und Co. direkt mit auf das Album gepackt. Ein Lichtblick scheint zumindest „Die neue Hammerhead“ Platte zu sein, welche im entsprechenden Song von der Band abgefeiert wird. Musikalisch bleiben Egotronic auf der Punkschiene streuen jedoch auch wieder vermehrt elektronische Elemente in ihre Songs ein, denen kein geringerer als Rod Gonzalez von den Ärzten den Feinschliff verpasst hat. Auch im Jahr 2017 gilt es Stellung zu beziehen, darauf ist bei Egotronic erwartungsgemäß verlass. Mehr lest ihrem in unserem Interview mit Egotronic Frontmann Torsun Burkhardt.
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Girlpool – Powerplant
Girlpool aus Los Angeles haben für ihr zweites Album „Powerplant“ beim renommierten Label ANTI- angeheuert. Zudem hat das Mädels-Duo einen Drummer engagiert und peppt so seinen charmanten Lo-Fi-Folk-Punk wirkungsvoll auf. Gedämpfte Harmonien, grungige Gitarrenriffs und einfache Melodien treffen auf ehrliche, humor- und liebevolle Lyrics. Eine der kreativsten Indie-Rock Platten, die mir im laufenden Jahr bisher untergekommen ist.
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Michael Mayer – DJ-Kicks
Michael Mayer hat als DJ bereits einige viel beachtete Mix-Compilations veröffentlicht, darunter beispielsweise die „Immer“ Serie bei Kompakt. Mit der Zusammenstellung der aktuellen DJ-Kicks Ausgabe liefert der Kölner erneut ein außerordentliche hörenswerte Tracksammlung ab. Mayers Vorliebe für sowohl deepen und trancigen House und Techno als auch Tracks mit poppigen Elementen bildet eine gute Ausgangsbasis für einen wunderbar aufgebautes und abwechslungsreiches Set. Hinzu kommt die angenehme Art den einzelnen Songs viel Zeit zu geben statt möglichst viele Songs in das begrenzte Kontingent zu packen.
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SXTN – Leben am Limit
Natürlich: SXTN konnten im vergangenen Jahr lange von jenem Auftakt nach Maß zehren, den sie textlich wie optisch mit der Single „Deine Mutter“ hingelegt hatten. Doch die folgende EP warf Zweifel an der Nachhaltigkeit des Hypes auf, denen sich „Leben am Limit“ nun stellen muss. Das Rezept folgt bekannten Mustern, die Beats knallen, jeder Song will entweder nachdenklich sein oder direkt nach vorne stürmen und berichtet dementsprechend entweder von den Schatten- oder Sonnenseiten des Partylifestyles inklusive ein, zwei Gedanken zum Thema Empowerment. Das ist erwartungsgemäß viel Lärm um wenig Neues, aber immerhin bollert der Lärm schön.
Wavves – You“™re Welcome
Nach einem kurzen Ausflug zum Majorlabel Warner veröffentlicht Wavves Mastermind Nathan Williams sein neues Album „You“™re Welcome“ wieder auf seinem eigenen Label Ghost Ramp. Anscheinend gefiel Williams der Umgang mit seinem letzten Album „V“ bei Warner nicht. Dem Sound hat der Wechsel keinesfalls geschadet. Fuzziger Indie-Rock trifft auf knackigen Punk und kalifornische Surf Pop Einflüsse. Alles ein weniger rauer als auf „V“, was der Band sehr gut steht.
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!!! – Shake the Shudder
Kaum eine Band hat in den letzten Jahren so konstant die Dance-Punk-Fahne hochgehalten wie !!!. Während sich James Murphy mit seinem LCD Soundsystem zwischenzeitlich ein längere Pause gönnte, veröffentlichten die New Yorker regelmäßig alle zwei bis drei Jahre neues Material. Mit „Shake the Shudder“ erscheint nun das siebte Album der Band auf dem !!! ihren Stiefel weiter durchziehen. Mit Songs wie „Dancing is the best Revenge“ haben sie auch ein paar veritable Hits im Gepäck, leider driften sie ab und jedoch zu sehr in nervige Electro-Pop-Gefilde, die eine Ecke zu sehr nach Schlager-Disco klingen.
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