Jobs, EM, Festivalbesuche – trotz einiger eng getakteten Tage und Wochen haben wir uns mal wieder durch einige frischen Platten gehört. Womit ihr euch in den spielfreien Stunden musikalisch die Zeit vertreiben könnt, lest ihr hier.
Audio88 & Yassin – Halleluja
Was haben uns Audio88 & Yassin auf ihr Album „Normaler Samt“ warten lassen, welches dann nach fünf langen Jahren 2015 endlich erschienen ist. Die Wartezeit hatte sich gelohnt. „Normaler Samt“ war produktionstechnisch ein großer Sprung nach vorne, überzeugte mit feinen Boom-Bap Beats von Torky Tork, guten Features und bewegte sich inhaltlich auf hohem Niveau zwischen wütend rotziger Gesellschaftskritik und Alltagsbeobachtungen. Dass das Duo nun so schnell einen Nachfolger hinterschiebt, sorgte daher zunächst für eine Überraschung. Acht neue Tracks haben die Berliner auf „Halleluja“ gepackt. Thematisch docken sie mit der Platte an „Normaler Samt“ an und versammeln mit Dexter, Far Hot, Torky Tork u.a. einige der besten Beatbastler auf der Platte. Das wirkt in sich nicht so geschlossen wie „Normaler Samt“. ist aber dennoch Deutschrap auf aller bestem Niveau. (Malte)
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Audion – Alpha
Wenn ihn die Lust auf Techno packt, schlüpft Matthew Dear in sein Alter Ego Audion, unter dem er in den letzten Jahren einige knackige Club-Hits veröffentlicht hat. Mit „Alpha“ erscheint nun nach über 10 Jahren der zweite Audion Longplayer bei dem Berliner Label !K7. Mit den 13 wuchtigen Tracks erfindet Dear Techno zwar nicht neu, beweist jedoch, dass er immer noch ein äußerst gutes Händchen für den Dancefloor hat. (Malte)
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Diarrhea Planet – Turn To Gold
Das Markenzeichen des Sextetts Diarrhea Planet aus Nashville ist wohl die außergewöhnliche Bandbesetzung mit ihren vier Gitarristen. Auf dem neuen Album „Turn To Gold“ ergibt das einen ansprechenden Mix aus Garage Rock, Pop-Punk und Metal, der im verschwitzten Club ebenso funktioniert wie auf großen Festival- und Stadionbühnen. Schauen wir mal, wo es Diarrhea Planet mit diesem tollen Rockalbum hintreiben wird. (Malte)
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Letlive – If I’m The Devil …
Jason Butler ist immer noch auf der Suche nach der ultimativen Synthese aus Pop, Hardcore und Emo. Nach einem milde misslungenen Ausflug in die Welt des unterproduzierten Pop, packt „If I’m The Devil …“ einige Schippen Bombast auf den Sound drauf und triumphiert. Streicher, Synthesizer und Samples rahmen Butlers sozialkritische wie selbstreflexive Texte und geben ihnen die nötige Dringlichkeit. Verzerrte Gitarren werden dabei zur Randnotiz, doch so lange das Gesamtergebnis passt, lässt sich eine solche Degradierung verschmerzen. (Sebastian)
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Augustines – This Is Your Life
Man möchte Billy McCarthy nur zu gerne bei Seite nehmen und ihn fragen, was er sich dabei dachte. Dass alleine durch ein paar Kirmes-Synthesizer sein durchschnittlicher Indie-Folk eine ganz neue Relevanz und Energie bekäme? Wenn ja, dann Glückwunsch, denn das Gegenteil ist der Fall: „This Is Your Life“ startet zwar solide, fällt dabei aber sofort ab ins Tal der Geschmacklosigkeiten. In drögem Midtempo schunkeln Gitarren an Drum-Machines vorbei, prallt McCarthys Stimme an Streichern aus der Konserve ab und verpasst die gesamte Band, ein paar ordentliche Songs auf die Beine zu stellen. (Sebastian)
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Cough – Still They Pray
Und hier noch ein Nachtrag aus der letzten Woche: Nach fünf Jahren veröffentlichen die Doom-Metaller Cough aus Richmond in Virgina ihr neues Album „Still They Prey“, welches die Band um Windhand-Bassist Parker Chandler gemeinsam mit Jus Osborn von Electric Wizard produziert hat. Im Vergleich zum letztjährigen Windhand Album ist „Still They Prey“ deutlich düsterer geraten. Anspieltipp: „Let It Bleed“. (Malte)
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