Unsere gut informierten Leser wissen natürlich, dass das Debütalbum von Hinds bereits in der vorherigen Woche veröffentlicht wurde. Da neben Bowies Blackstar jedoch sonst nicht viel passiert ist, erscheint der erste Post des Jahres zu unseren wöchentlichen Release-Empfehlungen erst heute. Neben unserem Album der Woche von der Londoner Band Daughter, haben es bei uns diese Woche die folgenden Platten in die Rotation geschafft:
Hinds – Leave Me Alone
Irgendwie frech wie uns Hinds zum Jahresbeginn ihr Debütalbum „Leave Me Alone“ voll ansteckender Euphorie vor den Latz knallen. Der Neujahrskater ist so eben erst verflogen, da buhlen vier quirlige Mädels aus Madrid mit enthusiastischen LoFi-Garage-Rock und charmant vorgetragenen Texten um Aufmerksamkeit, die wir ihnen natürlich gerne entgegenbringen. Den Songs auf „Leave Me Alone“ hört man an, wie unbefangen Hinds das Musizieren angehen. Statt Perfektion geht es ums Spaß haben und das funktioniert als Platte genauso gut wie als guter Vorsatz fürs neue Jahr.
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Anderson .Paak – Malibu
Mit seiner Beteiligung an Dr. Dres Compton, zu dem er sechs Songs beisteuerte, erlangte Anderson .Paak quasi über Nacht große Bekanntheit. Dass der kalifornische Rapper und Sänger, bereits 2014 seine Album „Venice“ und zuvor zwei Platten unter dem Alias „Breezy Lovejoy“ veröffentlichte, wissen eher die wenigsten. Für die Produktion seines Albums „Malibu“ hat sich Anderson .Paak, neben seiner Band „The Free Nationals“, eine Reihe illusterer Beatbastler, wie Madlib, Kaytranada, 9th Wonder und Hi-Tek, ins Studio geholt. Hip-Hop, Neo-Soul, R&B – bei Anderson .Paak sind die Übergänge fließend und das macht ziemlich Laune.
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Azad – Leben II
Ich kann mich noch gut daran erinnern wie sehr ich Azads Album „Leben“ bei seiner Veröffentlichung 2001 gefeiert habe. Battle-Rap, der ohne ständiges Arsch-Fotzen-Schwuchtel-tum auskam, und damit zu jener Zeit Maßstäbe gesetzt hat. Und nun also Leben II, Azads erstes Album seit fünf Jahren. Im Unterschied zu 2001, als Azad die Platte im Alleingang produzierte, sind mit m3, Brisk Fingaz oder Gee Futuristic & Hookbeats einige hochkarätige Produzenten mit von der Partie, was dazu führt das es bei den Beats keine Schwächen gibt. Das Intro verspricht direk einiges: „Dieses Album ist das Größte, was ich je gemacht hab nach meinem Kind.“ Wer nun die große, persönliche Offenbarung des Frankfurter Rappers erwartet, wird zunächst enttäuscht. Azad läuft sich zunächst mit einigen Battle-Texten warm. Kann er natürlich, ist dann aber auch nicht wirklich frisch. Erst mit den Features mit u.a. Mo Trip und Gzuz nimmt die Platte schließlich an Fahrt auf und wird zunehmend persönlicher. Mit Leben II hat Azad die Messlatte für die kommenden Deutschrap Releases 2016 nicht unüberwindbar, aber amtlich nach oben gelegt.
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