Trotz anstrengender Kämpfe um die besten Record Store Day Veröffentlichungen in den Plattenläden unseres Vertrauens, haben wir es auch dieses Wochenende wieder geschafft uns das ein oder andere neuen Release, neben PJ Harveys Album der Woche, anzuhören.
Kevin Morby – Singing Saw
2013 startete Kevin Morby seine Solokarriere und legt nun sein drittes Album vor. Beim ersten Hören wird schnell klar, dass „Singing Saw“ Morbys bisher ambitionierteste und wohl auch beste Platte geworden ist. Die Produktion klingt deutlich größer und vielschichtiger als auf den Vorgängeralben. Streicher-, Bläser- und Pianoarrangements treffen auf ruhige Akustik- wie auch verzerrte E-Gitarren und ständig schwebt Bob Dylan als Referenz im Raum. Tolle Platte!
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Mantar – Ode to the Flame
Mit ihrem Debütalbum „Death by Burning“ spielten sich Mantar weltweit in Höchstgeschwindigkeit in die Herzen der Metalheads. Die mit dem Wechsel zum Branchenprimus Nuclear Blast verbundenen Sellout-Vorwürfe haben Mantar zum Glück eiskalt an sich abtropfen lassen und konsequent ihr Ding weiter durchgezogen. Das norddeutsche Power-Duo fackelt auf „Ode to the Flame“ seine bewährte Mischung aus Doom, Sludge, Punk, Death- und Black-Metal in gewohnt brachialer Manier ab und bringt den Hörer dabei mit Zeilen wie „This is Death über alles!“ auch noch zum Schmunzeln.
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Mr. Lif – Don“™t Look Down
In den 2000er Jahren war Mr. Lif eine konstante Größe im Underground Hip-Hop und war zeitweise bei EL-Ps Def Jux Label unter Vertrag. Mit „Don“™t Look Down“ veröffentlicht der Rapper aus Boston nun sein erstes Album seit 7 Jahren und hat zehn ziemlich trippy klingende Tracks im Gepäck. Als Gast ist u.a. Del Tha Funkee Homosapien mit von der Partie.
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Texta – Nichts dagegen, aber
Auch wenn momentan alle nur über die Hauschkaplatzflow Bande reden, wenn es um Hip Hop aus Österreich geht, heißt das nicht, dass die Alte Schule den Jungspunden das Feld komplett überlassen hat. Texta halten seit Ende der 90er die Alpenrap-Fahne hoch und sind nun mit ihrem neuen, per Crowdfunding finanzierten Album „Nichts dagegen, aber“ am Start. Für die Platte hat die Crew aus Linz ausschließlich Samples österreichischer Künstler verwendet und zu jeder Menge guter Beats verarbeitet. Bestes Beispiel dafür ist der funky Track „Alpenraps“ samt Erste Allgemeine Verunsicherung Sample.
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J Dilla – The Diary
Natürlich denken wir bei J Dilla, der vor zehn Jahren an einer selten Blutkrankheit verstorben ist, hauptsächlich an seine großartigen Beats. Dabei hat Dilla auch ein paar bemerkenswerte Raps hingelegt und das Album „The Diary“ sollte sein Majorlabeldebüt als MC werden, welches jedoch in den Schubladen der Plattenfirma verstaubte. Zum Record Store Day wurde der lange verschollene Schatz, aus zum Teil bekannten, aber auch jeder Menge ungehörten Tracks endlich veröffentlicht. „The Diary“ zeigt, dass J Dilla unbestritten einer der besten Beatbastler und ein okayer Rapper war, was definitiv reicht, um ein großartiges Album zu produzieren.
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Doused In Mud, Soaked In Bleach (Nirvana Tribute)
Tribute-Alben sind ja meist so eine Sache. Viel zu oft werden eine paar namhafte Fun-Punkbands angeheuert, um ein paar wenig inspirierte Cover einzuspielen, die sich aber gut verkaufen lassen. Definitiv anders hält es das Plattenlabel Robotic Empire aus Washington, die mit „Doused In Mud, Soaked In Bleach“ bereits ihr drittes Nirvana Tribute veröffentlichen. Nach „Nevermind“ und „In Utero“ gibt es nun die 13 Songs des Nirvana Debüts „Bleach“ in neuen Versionen. Die Spielarten reichen von Doom und Sludge über Post-Hardcore zu Punk. Hörenswert!
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