Hier kommen unsere Kurzvorstellungen zu den hörenswerten Neuveröffentlichungen der Woche:
Joe Goddard – Electric Lines
Hot Chips Joe Goddard ist ein ziemlich umtriebiger Typ.Neben den sechs Alben, die er mit Hot Chip eingespielt hat, bildet er mit Raf Rundell das Duo The 2 Bears, das bereits zwei Alben veröffentlicht hat. Zudem betreibt er das House-Label Greco Roman und produziert in regelmäßigen Abständen Tracks und Remixes, die sein Gespür für dancefloortaugliche Sounds demonstrieren. Mit „Electric Lines“ bündelt Goddard nun erstmals seine Liebe für Clubmusik unterschiedlicher Spielweisen auf einem Soloalbum. Die Bandbreite reicht von eingängigen Electro-Pop Songs wie „Ordinary Madness“ und „Music is the Answer“, denen die britische Sängerin Jess Mills ihre Stimme leiht, über treibende House und Techno Stücke wie „Children of the Sun“, „Lasers“ oder „Home“ hinzu UK Garage Beats wie bei „Truth is Light“. Für den Titelsong „Electric Lines“ steuert Alexis Taylor die Lyrics bei, so dass auch tatsächlich etwas Hot Chip Feeling aufkommt. „Electric Lines“ ist ein buntes Pottpüree unterschiedlichster Stile, wodurch dem Album so etwas wie der rote Faden fehlen mag, was Joe Goddard jedoch durch die starke Qualität der einzelnen Songs mehr als wett macht.
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Overcoats – Young
Mit „Young“ veröffentlichen die Jugendfreundinnen Hana Elion und JJ Mitchell als Overcoats ein melancholisches Debütalbum, das an einigen Stellen etwas holprig wirkt, was jedoch von der Leidenschaft der beiden New Yorkerinnen, die in jedem Song zu spüren ist, sehr gut aufgefangen wird. Großartig Neues bieten die minimalen Electro-Pop Songs mit dezenten Folk und R&B Einflüssen zwar nicht zwangsläufig (tatsächlich fühlt man sich oft an Sylvan Esso erinnert), jedoch gelingt es den Overcoats-Mädels über die gesamte Albumlänge eine schöne Stimmung aufzubauen.
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The Black Angels – Death Song
Während viele 60s-Psych-Rock inspirierte Bands lediglich den Sound vergangener Tage kopieren, gelingt es den Texanern The Black Angels auf ihrem nunmehr fünften Album „Death Song“ nicht den selben Fehler zu begehen. Das Album überzeugt durch beeindruckendes Songwriting und eine saubere Produktion, die wir dem Indie-Rock Produzenten Phil Ek zu verdanken haben, der in der Vergangenheit u.a. mit Built to Spill, The Shins oder Band of Horses zusammengearbeitet hat. „Death Song“ ist trippy und eingängig zu gleich. Genau das unterscheidet The Black Angels von vielen anderen Neo-Psych Bands.
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Woods – Love Is Love
Erst letztes Jahr veröffentlichten Woods ihr Album „City Sun Eater in the River of Light“, mit dem sich die New Yorker Band vom gewohnten Lo-Fi Folk entfernte und sich aufwendiger produzierte Songs samt Bläsern und Keyboards zuwendete. Hinzukam der deutlich spürbare Einfluss von Musikgenres wie Soul und Reggae. Mit „Love Is Love“ präsentieren Woods nun bereits einen Nachfolger, der musikalisch an „City Sun Eater in the River of Light“ anschließt, jedoch mit 6 Songs und einer guten halben Stunde spielzeit deutlich kürzer ausfällt. Die Songs entstanden zwischen November und Januar im Zuge der US-Wahlen. Songs verstehen sich jedoch nicht als Protest gegen die gegenwärtigen politischen Entwicklungen, sondern als Besinnung auf die positiven Kräfte, die das Zusammenleben in der Gesellschaft beeinflussen und gerade in einer Stadt wie New York deutlich spürbar sind. Vielen Dank Woods für diesen wohlklingenden Optimismus in nicht immer einfachen Zeiten.
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