Wir haben das lange Pfingstwochenende genutzt, um uns wieder einige Neuerscheinungen anzuhören. Wenn ihr es hart mögt, solltet ihr euch außerdem unbedingt das neue Album Kvelertak reinziehen, das wir zum Album der Woche erkoren haben.
Digitalism – Mirage
Für ihr drittes Album haben sich Digitalism einen großen Schritt in Richtung Pop vorgewagt. Das Knarzige von „Idealistic“ oder die Schläge in die Magengrube von Elektro-Smashern wie „Miami Showdown“ findet man auf „Mirage“ nicht. Zwar liefern die beiden Hamburger wie gewohnt einige ziemlich gute Hooks. Die verschwinden aber leider dann doch schnell wieder aus dem Blickfeld und können nicht so richtig fesseln. Daran, sich genremäßig in keine Schublade stecken lassen zu wollen, halten Jence und Isi weiterhin fest und bringen mit „The Ism“ Hip-Hop-Beats und mit „Shangri La“ eine Synth-Pop-Nummer vom feinsten mit. Trotzdem: Irgendwie hätte ich mir ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Abtanzen geht trotzdem ziemlich gut. (Theresa)
Checkt auch unser Interview mit Isi und Jence von Digitalism.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Golf – Playa Holz
Mit ihrem Debütalbum „Playa Holz“ unterstreicht die Kölner Band Golf ihre Ansprüche auf den Titel für die Sommerplatte des Jahres 2016. Luftig tanzbarer Synthie-Pop trifft auf smarte deutschsprachige Texte, bei denen man zunächst schmunzelnd dazu neigt, sie als quatschig abzustempeln, bis sie sich beim weiteren Hören zunehmend erschließen …oder auch nicht. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Kaytranada – 99,9%
Klar, Kaytranada hätte natürlich bereits letzte Woche in dieser Rubrik auftauchen müssen. Das haben wir total verschwitzt. Seither läuft sein Album 99,9% jedoch in Dauerschleife und immerhin sind wir noch pünktlich zum Vinyl-Release am Start. Louis Kevin Celestin aka Kaytranda gehört zur Speerspitze der Montrealer Beatbastler Szene, die als Piu Piu über die Grenzen Kanadas hinaus bekannt wurde. Nach etlichen Mixtapes und EPs erscheint mit 99,9% nun also das Debütalbum des Kanadiers, das auf 15 Tracks die weite musikalische Bandbreite des Producers präsentiert. Elegant bewegen sich Celestins Beats im Spannungsfeld von Hip-Hop, Soul, Garage und House und werden veredelt durch Kollaborationen mit u.a. Anderson .Paak, Craig David oder Vic Mensa. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Karate Andi – Turbo
Karate Andi kredenzt uns auf seinem zweiten Album „Turbo“erneut eine herbe Schippe seines drogendurchtränkten Neuköllner Battle-Raps. Allles beim Alten also? Fast. Farhot und Bazzazian lösen 7Inch an der Producerfront ab und heben Andi beatmäßig aufs nächste Level. Optimaler Sound für alle Eckkneipenhustler. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Disco//Oslo – Tyke
„Kunst ist es nie gewesen, nur die Liebe zur Musik und eine gute Zeit am Tresen.“ Wer solche Zeilen schreibt, hat in unseren Augen das Herz sicherlich am rechten Fleck. Der Text stammt aus dem Song „Kunst“ der Band Disco//Oslo, die mit „Tyke“ gerade ihr zweites Album veröffentlicht habt. Mit ihrem druckvollen Punkrock knüpfen die Oldenburger nahtlos an ihr Debütalbum aus dem Jahr 2014 an und überzeugen mit gesellschafts- und sozialkritischen Texten. 13 starke Songs von einer der besten Deutschpunkbands, die gerade in der Republik unterwegs ist. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Eagulls – Ullages
Eagulls aus Leeds haben uns mit ihrem 2014 veröffentlichten Debütalbum sehr beeindruckt. Der Sound der Platte war geprägt von rohem, energiegeladenem Postpunk über den Sänger George Mitchell keifend seine wütenden Texte legte. Mitchells prägnante Stimme ist auf dem zweiten Album „Ullages“ so etwas wie das einzige Bindeglied zum Vorgänger. Musikalisch sind Eagulls deutlich ruhiger geworden und bedienen sich bei Bands wie The Smiths, Joy Division und The Cure, was in meinen Ohren wunderbar funktioniert und Mitchells Gesang deutlich mehr Raum gibt. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Twin Peaks – Down in Heaven
Verbrachten Twin Peaks mit ihrem 2014er Album „Wild Onion“ viel Zeit in der wilden Ecke des Garage Rocks, haben sie für „Down in Heaven“ einen Gang runtergeschaltet und melodiösere Pfade eingeschlagen. Trotzdem ist die Spielfreude der sympathischen Slacker-Boys aus Chicago weiterhin sehr spürbar. Twin Peaks sind erwachsener geworden, aber zum Glück nur ein ganz kleines bisschen. (Malte)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.