Die Dichte an guten neuen Platten in 2017 bleibt weiterhin hoch, wie ihr in unseren dieswöchigen Kurzreviews nachlesen könnt.
Cloud Nothings – Life Without Sound
Nach dem sehr punkigen „Here and Nowhere else“ und dem ebenfalls recht krachigen, „Lie to me“ Album mit den Kaliforniern von Wavves, geben sich Cloud Nothings auf ihrem neuen Album „Life Without Sound“ poppiger den je. Aber keine Angst, die Band aus Ohio hat dennoch weiterhin ordentlich noisigen Sound im Gepäck und sich ihren ursprünglichen Drive bewahrt. Tolle Platte! (Malte)
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Delicate Steve – This Is Steve
Steve Marion ist ein komischer Typ: Erst geistert er zu Beginn der Dekade als merkwürdiger, Lo-Fi-affiner Gitarrist durch sämtliche Blogs, nur um im Anschluss erst Mal in die zweite Reihe zu verschwinden und als Kollaborateur zu agieren. Nun bringt der Liebglingsmusiker deiner Lieblingsband seine Stärken nach fünf Jahren Pause gebündelt auf den Punkt, mit zehn knackigen Tracks, die mehr Visitenkarte denn Meisterwerk sind. Trotzdem toll, was der Junge alles spielen kann, ohne das „This Is Steve“ zu billigem Muckertum verkommt. (Sebastian)
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Kreator – Gods Of Violence
Es ist unklar, wieso zwischen all diesen sich endlos selbst recyclenden Thrash-Metal-Bands es ausgerechnet Kreator regelmäßig schaffen, Menschen über Genregrenzen hinweg in Verzückung zu versetzen. Im Grunde geht auch „Gods Of Violence“ den zuletzt eingeschlagenen Weg konsequent weiter: Thrash-Geknüppel, gepaart mit NWOBHM-Melodien und bisweilen hymnischen Anflügen, die hier auch mal durch Harfe, Dudelsack und Dagobert gestützt werden. Das könnte, nein: müsste eigentlich wirklich altbacken, überholt und ewiggestrig klingen, doch Kreator haben es erneut geschafft, dieser Falle zu entkommen. „Gods Of Violence“ ist mehr Selbstbeschreibung als Albumtitel. Wir unterwerfen uns und lobpreisen. (Sebastian)
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Matthew Dear – DJ Kicks
Matthew Dear zeichnet sich verantwortlich für die erste DJ Kicks Veröffentlichung des noch jungen Jahres. Unter diversen Künstlernamen wie Audion, Jabberjaw oder False arbeitet sich der gebürtige Texaner seit geraumer Zeit an unterschiedlichen Techno-Spielarten ab und geht unter seinem bürgerlichen Namen seiner Leidenschaft für wavige Popmusik nach. Für seinen Mix hat Dear den Fokus vor allem auf ersteres gelegt und bedient sich hauptsächlich an neuen Tracks der letzten zwei Jahre sowie unveröffentlichten eigenen Stücken. Es geht hier mehr um eine Momentaufnahme als einen großen Rundumschlag und die sehr treibend und gerne auch etwas verspult daher. (Malte)
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Talisco – Capitol Vision
Sein Debütalbum „Run“ inklusive der Hit-Single „Your Wish“ machten Talisco mit seinem positiv gestimmten Indie-Pop zu einem gern gesehen Gast auf Club- und Festivalbühnen rund um den Clubs. Diese intensiven letzten zwei Jahre hat der Franzose auf seinem neuen Album „Capitol Vision“ verarbeitet. Dazu zählen schöne Momente und Begegnungen, seine Liebe zu Los Angeles, aber auch der Tod seines Onkels, der ihn einstmals dazu ermutigte seine Karriere als Musiker zu starten. Neben gut tanzbaren Stücken, zeigt sich Talisco diesmal auch von seiner ruhigen und raueren Seite, weshalb „Capitol Vision“ deutlich emotionaler und persönlicher geworden ist als „Run.“ (Malte)
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Ty Segall – Ty Segall
Das ist er also schon wieder. Nach diversen Veröffentlichungen in unterschiedlichen Zusammensetzungen im letzten Jahr, startet Ty Segall 2017 mit einem selbstbetitelten „Soloalbum“, dass der gemeinsam mit seiner ziemlich versierten Liveband eingespielt hat und zusammen mit Steve Albini produziert hat. Im Prinzip lässt Segall seiner Leidenschaft für 70er Jahr Psych- Glam- und Noise-Rock freien Lauf und heraus kommt ein vielschichtiges Album, was vor allem in seinen Tempi stark variiert. Ty Segall hat mal wieder grandios abgeliefert. Mal sehen was dieses Jahr noch alles so kommt. (Malte)