Hier kommen unsere Kurzreviews zu den Neuveröffentlichungen der Woche.
Kettcar – Ich vs. Wir
Die erste Single „Sommer 89″ kündigte es bereits an. Kettcar werden auf ihrem neuen Album „Ich vs. Wir“ sehr politisch. In seinen Texten thematisiert Frontmann Marcus Wiebusch die Flüchtlingskrise (damals wie heute), Pegida, AfD und das besorgte Wutbürgertum und appelliert an die Solidarität. Alles in dem Glauben, dass eine bessere Gesellschaft möglich ist. Statt wohligen Indie-Pop zu machen, bleiben Kettcar unbequem – dafür wir mögen sie.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Courtney Barnett & Kurt Vile – Lotta Sea Lice
Ich spare mir an dieser Stelle den vielfach gelesen Verweis auf Kurt (Cobain) und Courtney (Love). Schließlich handelt es sich bei Courtney Barnett & Kurt Vile nicht um ein selbstzerstörerisches Liebespaar, sondern um eine musikalische Traumkombi, die uns auf ihrem ersten gemeinsamen Album „Lotta Sea Lice“ mit feinstem Indie-Slacker-Rock versorgt. Sowohl die Stimmen der beiden im Wechselgesang als auch ihr Gitarrenspiel fügt sich wohlklingend zusammen. Am besten funktioniert das amerikanisch-australische Duo, wenn es gefühlt einfach laufen lässt, wie beispielsweise beim tollen „Fear Is Like A Forest“.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Lakmann – Fear Of A Wack Planet
Anfang der 2000er wagten Creutzfeld & Jakob einen wenig von Erfolg gekrönten Ausflug zum Majorlabel. Wenig später trennte sich das Duo. Der eine (Flipstar) ist mittlerweile Gehirnchirurg, der andere (Lakmann) ist dem Hip Hop treu geblieben und bewegt sich seither solo oder als Teil des Trios Witten Untouchable erfolgreich zwischen Rap-Untergrund und Hip-Hop-Charts. Für sein neues Album „Fear Of A Wack Planet“ hat Lakmann sich vom Produzententeam Orange Field ein paar starke Old-School-Beats samt fein selektierten Vocal Samples maßschneidern lassen. Dazu arbeitet sich Lakmann stilsicher und kompromisslos an der Rapszene hab.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Beck – Colors
Nachdem melancholischen „Morning Phase“ schlägt Beck auf seinem neuen Album „Colors“ wieder fröhliche Töne an. Beck hat an Experimentierfreude nichts verloren und spielt
auf „Colors“ mit diversen Stilrichtungen, was jedoch nicht immer zu starken Ergebnissen führt. „Colors“ ist ein Pop-Album, das neben einigen belanglosen Radio-Nummern auch ein paar sehr herausragende Songs enthält.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
King Krule – The Ooz
Archy Marshall alias King Krule ist gleichermaßen Musiker und urbaner Poet. Mit seiner tiefen Stimme haut der junge Londoner schmerzerfüllte, romantische Texte über ein Gebräu aus Post-Punk, Jazz, Hip Hop und Electronica. Auch wenn Marshall auf seinem neuen Album „The Ooz“ weniger aggressiv und wütend wirkt als auf seinem Debüt „6 Feet Beneath The Moon“, hat sein Sound eine packende Intensität, die seines gleichen sucht.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Wu-Tang Clan – The Saga Continues
Beats mit einem fetten 90s-East-Coast-Einschlag und Samples aus Kung-Fu-Filmen: Der Wu-Tang besinnt sich auf alte Stärken und dürfte damit seine Fans der ersten Stunde sehr froh machen. Wenn sich die Clan Mitglieder auf „The Saga Continues“ gegenseitig und illustren Gästen wie u.a. Sean Price, Redman oder Killah Priest das Mic in die Hand drücken, fühlt sich der Hörer tatsächlich in die 90er Jahre zurückversetzt und der Ausrutscher „A better tomorrow“ ist schnell vergessen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.