Wir haben uns am Wochenende wieder ein paar der aktuellen Neuveröffentlichungen angehört. Wer es in dieser Woche auf unsere Plattenteller geschafft hat, lest ihr in unseren Kurzreviews.
Lambchop – Flotus
Lambchop Mastermind Kurt Wagner veröffentlicht sein neues Album „Flotus“, was seiner Frau und der Vorsitzenden der Demokratischen Partei Tennessees Mary Mancini gewidmet ist. Lambchops Sound, der gerne als Alternative Country beschrieben wird, öffnet sich auf „Flotus“ unterschiedlichsten Einflüssen wie Hip Hop, Jazz Electronica und House. Auffällig wirkt dabei vor allem, wie sehr Wagners Stimme in den Vordergrund gestellt wird, die anders als bisher stark bearbeitet wurde und viel mit Autotune-Effekten arbeitet. Insgesamt hat der spielerische Ansatz, mit dem Lambchop ihren Sound aufgefrischt haben, sehr gut funktioniert. Man merkt es gegebenenfalls erst nach mehrfachen Hören.
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Common – Black America Again
Die Veröffentlichung von Commons elftem Album eine Woche vor der US-Wahl ist sicherlich kein Zufall. „Black America Again“ reiht sich in die Veröffentlichungen von Künstlern wie Kendrick Lamar, Solange oder D“™Angelo ein, die im Zuge der Polizeibrutalität gegenüber der schwarzen Bevölkerung und den daraus folgenden Unruhen sowie dem aktuellen Wahlkampfgeschehen mit ihrem musikalischen Schaffen auf die anhaltenden Missstände und historisch gewachsenen Ungleichheiten hinweisen. Soundmäßig knüpft „Black America Again“ mit seiner souligen Mischung aus Hip Hop, Jazz und Funk an das großartige „Like Water for Chocolate“ oder „Be“ an. Vielleicht nicht die beste Hip Hop Platte des Jahres, aber eine der wichtigsten.
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Karies – Es geht sich aus
Die Stuttgarter Band Karies veröffentlicht mit „Es geht sich aus“ ihr zweites Album und schließt nahtlos am rumpelnden Post-Punk-Noise-Rock Sound des Vorgängers „Seid umschlungen, Millionen“ an. Repetitive Bassläufe vermengen sich mit echoenden Gitarren zu einem bohrenden Gemisch, wie wir es in den letzten Jahren von Stuttgarter Bands wie Die Nerven, Human Abfall oder eben Karies sehr zu schätzen gelernt haben. Stuttgart bleibt für den Moment das heißeste Pflaster für krachende Gitarrenmusik in Deutschland.
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Tiger & Woods – On The Green Again
Mit ihrem Disco-Edit-Sound eroberten Tiger & Woods Ende der 2000er die Dancefloors. 2011 erschien ihr erstes Album „Through The Green“. Jetzt legt das öffentlichkeitsscheue Duo mit „On The Green Again“ den zweiten Longplayer nach und zeigt, dass es sich auf dem Dancefloor immer noch am wohlsten fühlt, ohne dass zwangsläufig ein drückender Primetime-Hit auf den nächsten folgen muss. Die Tracks von Tiger & Woods passen ebenso an den Anfang oder das Ende eines langen Clubabends und bieten damit eine angenehme Vielfalt auf Albumlänge.
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