Wir haben am Wochenende sehr viel Prince gehört, aber nicht ausschließlich. Folgende Platten haben wir uns neben dem Album der Woche von Dälek noch vorgenommen:
Drangsal – Harieschaim
Max Gruber mag die Pose. Er mag es, die 80er originalgetreu zu reinszenieren, ebenso wie er es mag, die Inszenierung zu stören, durch eine derbe Gitarre, Lärm oder einen bildreichen, deutschen Text. „Harieschaim“, Grubers Debüt unter dem Namen Drangsal, macht lange nicht alles richtig, versemmelt auch mal einen Song durch einen miesen Refrain, überzeugt aber mit Mut zur klanglichen Aussage. (Sebastian)
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Schreng Schreng & La La – Echtholzstandby
Da lebte man eigentlich recht gut in der Annahme, dass akustische Punkmusik mit Songwriter-Einschlag ein eher zu vernachlässigendes Genre ist, in dem vor allem im deutschsprächigen Bereich recht wenig Relevantes passiert (mit Ausnahme von Tigeryouth natürlich), da kommen Schreng Schreng & La La mit ihrem neuen Album „Echtholzstandby“ um die Ecke und zwingen den Autor dieser Zeilen dazu seine Meinung grundlegend zu überdenken. Denn was Jörkk (kennt man von Love A) und Lasse (schreibt schlaue Sachen ins Internet) auf „Echtholzstandby“ fabrizieren ist zunächst mal sehr angenehm unterhaltende Kopfmusik. Die Texte sind in mechenbierscher Manier auf gewohnt hohem Niveau – mal ernst und direkt, mal heiter und mit einer anständigen Prise Selbstironie versehen. Die Vinylauflage war bereits vor Veröffentlichung ausverkauft. Das erspart dem Autor dann wohl die Grübelei darüber, ob die Platte im Punk- oder Songwriterfach seines Plattenregals einzuordnen ist. (Malte)
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California – California
2014 gründeten Green Day Tour-Gitarrist Jason White und Jawbreaker-Drummer Adam Pfahler das Bandprojekt „California“ dessen gleichnamiges Debütalbum jetzt erschienen ist. Anders als man nach einem Blick auf die Liste der Bandmitglieder vermuten würde, klingt „California“ mehr nach einem sehr gut produzierten Mid-Tempo Rockalbum als nach Pop-Punk – auch wenn der Punk-Background in den Songs erfreulicherweise immer wieder durchschimmert. (Malte)
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Rufus Wainwright – Take All My Loves. 9 Shakespeare Sonnets
Kaum ein zeitgenössischer Musiker tänzelt so genüsslich auf der Grenze zwischen Pop- und Hochkultur wie Rufus Wainwright. Sein neuster Streich übt sich besonders gekonnt in der Verwischung solcher Kategorien: 9 Shakespeare Sonette vertonte Wainwright mit Hilfe illustrer Gäste wie Florence Welch, Carrie Fisher oder Helena Bonham-Carter. Das Ergebnis changiert zwischen Kunstlied, Theater und Befindlichkeitspop, weiß in seiner Vielfalt aber durchaus zu amüsieren. (Sebastian)
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Mean Jeans – Tight New Dimensions
Means Jeans spielen auf ihrem bei Fat Mikes Fat Wreck Chords Label veröffentlichten neuen Album „Tight New Dimensions“ Punk nach Lehrbuch und hauen uns biergeschwängerte Texte wie „4 Coors Meal“ um die Ohren. Klingt ziemlich anspruchslos, stumpf und uninspiriert? Ist es auch. (Malte)
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