Motorama haben mit „Poverty“ vergangene Woche eine ganz große Platte auf den Markt geworfen. Sie ist zugänglicher als das Debüt, aber trotzdem vielschichtig und komplex – wir empfehlen zum Einstieg die Single „Heavy Wave“:
Die zweite gute Nachricht ist, dass die Band aus dem russischen Rostow im Mai auf Deutschland Tour sein wird. Wir haben den Sänger Vladislav Parshin zum Gespräch gebeten und mit ihm über die anstehende Konzertreise und andere Bands geredet.
Das Tourleben erweist sich häufig als sehr sündenhaft. Was sind Eure Tricks um gesund zu bleiben?
Ich glaube nicht, dass wir besonders gesund sind, aber mir fallen da zwei Tricks ein:
Zu allererst ist es einfacher, wenn man ungesundes Essen und Alkohol gar nicht erst mitnimmt. Wir versuchen eher stilles Wasser zu drinken, ernähren uns vegetarisch und vermeiden starke Drinks.
Außerdem ist es wichtig, gut zu schlafen, weshalb wir nie zu After Hour Parties gehen. Normalerweise packen wir nach einem Konzert einfach unsere Sachen und gehen ins Bett. Wir sind ziemlich langweilig und zu alt für den Shit.
Es gibt bestimmt eine Menge guter Bands aus Russland. Doch sie sind nicht wirklich bekannt. Welche legst Du uns besonders ans Herz?
Es gibt ein paar nette Bands aus Russland, aber ich kann Dir leider keine nennen, die mir so richtig gut gefällt. Manche sind nicht schlecht, aber auch nicht besonders interessant für uns.
Ich mag aber Philipp Gorbachev, der gerade in Berlin lebt. Er macht eine Art Techno, die mich an New Order erinnert. Er ist gut.
Jede Band wird ständig mit einer anderen verglichen. Welche Vergleiche nerven Dich besonders?
Joy Division und The National. Ich bin kein großer Fan von Joy Divison, mir gefällt eher New Order und andere Bands von Factory Records, wie The Wake. Und große Fans von The National sind wir auch nicht, besonders nicht von ihren letzten Alben.
Seid ihr politisch? Was haltet ihr von politischen Bands?
Wir sind nicht politisch aktiv. Ich habe wahrscheinlich nur einmal in meinem Leben gewählt. Ich habe keine Zeit für Politik. Ich mag es nicht und ich glaube den Menschen, die damit zu tun haben kein Wort.
Ich kenne eine politische Band, die ich mag. Sie heißt Televizor und kommt aus Sankt Petersburg. In den 80ern waren sie groß und machen immer noch starke Texte, was man von ihrer Musik nicht gerade behaupten kann. Aber sie sind toll in diesem Genre des politischen Songwriting. Ich mag The Smiths und Morrissey und der streift ja auch manchmal politische Themen. Aber die meisten politischen Bands gefallen mir nicht.
Bald geht es auf Tour. Was verbindet ihr mit Deutschland und worauf freut ihr Euch besonders?
Wir verbinden Deutschland mit freundlichen Menschen, die sich für neue Musik interessieren und sehr aufgeschlossen sind. Wir freuen uns auf fantastisches vegetarisches Essen, gute Drinks und deutsche Indie Musik, die mir sehr gut gefällt. Außerdem natürlich die tolle Autobahn und städtische Architektur.
Vielen Dank für das Gespräch!
Tour Daten:
13. Mai 2015, Wiesbaden – Schlachthof
14. Mai 2015, Hamburg – Molotow
15. Mai 2015, Berlin – Magnet
16. Mai 2015, Dresden – Beatpol
17. Mai 2015, Jena – Café Wagner
18. Mai 2015, Münster – Gleis 22
19. Mai 2015, Nürnberg – K4 Zentralcafé
20. Mai 2015, Köln – Blue Shell
21. Mai 2015, Oberhausen – Druckluft