Vier Bands haben es in die letzte Runde des yourfone Songcontests geschafft. Zwei der Top 4 Künstler für die Roadshow wurden durch die Community bestimmt, die anderen beiden Künstler wurden direkt durch die Jury nominiert. Die vier Finalisten müssen nun ihre Version des neuen Titelsongs für yourfone im GAGA Studio in Hamburg einspielen, um sie später wieder der Community zu präsentieren, und sich erneut dem Voting zu stellen. Ich bin Jury-Mitglied und werde mich mit allen vier Bands in Hamburg treffen.
Vergangene Woche habe ich von meinem Treffen mit Pari San im Studio berichtet. Weiter geht es mit Kuult. Kuult sind Chris Werner (Vocals), Philipp Evers (Gitarre) und Christian de Crau (Bass) aus Essen. Die drei haben über 1.300 Votes Stimmen aus der yourfone Community für sich sammeln können.
Ich bin mit der Band und Manager Dirk in der yourfone Songcontest WG im Hamburger Schanzenviertel verabredet. Wir wollen gemeinsam ein Bier trinken gehen, doch daraus wird nichts. Kuults Intstrumente liegen verteilt im Flur und mehr aus Scherz, schlage ich vor, dass sie mir ein paar ihrer Songs vorspielen können. Die Jungs steigen sofort auf die „Idee“ ein und 15 Minuten später haben wir zwei Videos im Kasten.
Video: Kuult „Schrei“ live @ yourfone Songcontest WG
https://www.youtube.com/watch?v=-bx73btuqEk
Kuult „Mein Leben lang“ live @ yourfone Songcontest WG
https://www.youtube.com/watch?v=NchX6xWYv3E
Zwischen den Clips wird mir schnell klar, dass die drei recht gesprächig sind. Wir bleiben einfach sitzen und legen los.
Was machen Kuult für Musik?
Chris: Unsere Musik hat verschiedene Facetten. Grob kann man sagen, dass wir Pop machen. Wir haben ein paar elektronische, rockige und auch akustische Sachen im Programm.
Philipp: Jeder unserer Songs hat quasi ein Thema, das mit verschiedenen Instrumenten aufbereitet werden kann. Z.B. ein Liebes-Song nur mit Akustikgitarre oder nur mit Klavier. Teilweise spiele ich auch nur Klavier, weil das Thema mit weniger Instrumenten besser transportiert werden kann. Deswegen haben wir auch ganz oft die Facette minimale Instrumentalisierung und mehr auf Stimme. Und dann gibt“™s wieder die ganz andere Seite von uns, wo wir sagen, auf die 12, und gute Laune, Party und nach vorne.
Chris: Wir wechseln auch während der Konzerte einfach durch. Wir greifen dann erst zur Akustikgitarre und wechseln dann auf eine E-Gitarre und dann zum Klavier.
Gegründet habt Ihr Euch erst im November vergangenen Jahres?
Alle: Ja, genau. Ja. Richtig.
Chris: Wir kennen uns schon länger und haben vorher in verschiedenen Projekten mitgewirkt. Die beiden Jungs waren in einer anderen Band. Ich habe in Coverbands gespielt und andere Projekte gemacht. Irgendwann haben wir uns dann zusammengesetzt und Material zusammengewürfelt, und das war einfach so fett, dass wir gesagt haben: „Komm, da machen wir mehr draus.“ Und dann stand auch direkt schon die erste Tour an. Wir haben uns zu dritt hingesetzt, vorbereitet, und dann ging“™s echt Vollgas ab.
(Durcheinanderreden.)
Philipp: Das Lustige an der Sache war, eigentlich haben wir gesagt: „Okay, wir schreiben jetzt mal Songs und gucken mal so für nächstes Jahr, was da so geht.“ Doch auf einmal stand Dirk vor der Tür und sagte: „Ich hab“˜ hier eine Möglichkeit und wir könnten eine Tour machen.“ Und so wurde tatsächlich der letzte Song zwei Tage vor Tourbeginn geschrieben und irgendwie noch in der Nacht einstudiert. (Gelächter.)
Chris: Und da waren alle zu Hause am Schreiben und am Proben und einen Tag später ging“™s auf Tour.
Philipp: Auf Tour ging“™s direkt ins kalte Wasser. Aber das war gerade das Geile. Wir wussten zu Beginn der Tour auch noch nicht, welchen Stellenwert das für uns alle nehmen wird. Direkt auf der Tour hat uns das dermaßen zusammengeschweißt, dass wir gesagt haben: „Okay, voll den Fokus da drauf, und jetzt damit ganz nach vorne. Das passt.“
Chris Werner (Vocals)Wie viele Konzerte habt Ihr auf der Tour gespielt?
Chris: Also bei der Support-Tour haben wir sechs Termine gehabt. Aber seitdem sind wir fast jedes Wochenende live unterwegs.
Pari San wurden von einem Bekannten für den Songcontest vorgeschlagen. Wie kam es bei Euch zum Songcontest?
Chris: War bei uns ähnlich.
Ehrlich? Aber ich dachte bei Euch, also (Gelächter.) Ihr wolltet von selbst mitmachen.
Chris: Nee, eben nicht. Ich hatte ein älteres Handy ohne Vertrag, was mir kaputtgegangen ist. Auf der Suche nach einem neuen bin ich über auf der Seite von yourfone über den Songcontest gestolpert. Wir sind dann ja auch relativ spät eingestiegen. Zwei Wochen nach Start.
Aber den Clip zum Song gab es vorher schon?
Chris: Wir haben spontan zu uns gesagt: „Komm, wir müssen jetzt noch ganz schnell irgendwie ein Video dazu machen.“ Und dann, Crau war leider krank, bin ich zum Phil gefahren und wir haben das Video mit dem Handy selber gefilmt und abends am PC zusammengeschnitten. (Lacht.)
Christian: Und du wolltest mit Jennifer Weist einen Jasmintee trinken.
Philipp: Ja, genau. (Gelächter.)
Dirk: Das hab ich eigentlich auch noch vor. (Gelächter.)
Philipp Evers (Gitarre)Wie habt ihr denn den Contest bisher erlebt?
Philipp: Total intensiv. Man kann sagen, dass wir alles gegeben haben, um eine große Community über unsere Teilnahme an dem Contest zu informieren. Wir haben viel Trara gemacht. Wir haben einige Konzerte im Vorfeld gespielt und haben immer gesagt: „So, hier gibt“™s dann noch den Songcontest, hört euch das mal an.“
Dirk: Ihre Handys haben ja alle dabei.
Chris: Wir haben auch tatsächlich eine Station mit Laptop aufgebaut und den Leuten gesagt: „So, Leute, so, wenn euch das gefallen hat, was wir so machen, dann unterstützt uns.“
Dirk: Der Contest war für uns alle bisher sehr intensiv, weil sich da Management und Band zusammengetan haben, um wirklich auch die Leute zum Contest hinzuführen. Und wir hatten dann tatsächlich auch Erfolg, das sieht man auch bei uns auf der Facebook-Seite.
Ich war auch erstaunt, wie viele Likes einige Posts von Euch auf Facebook in Relation zu der Anzahl der Fans insgesamt hatten.
Chris: Ja, weil wir noch frisch sind, und unsere Fans gerade sehr aktiv und echt sind. Wir sind auf Facebook und live sehr aktiv. Natürlich neigt jemand, der bei einem Konzert dabei war und dem es gefiel auch eher dazu, irgendwas zu teilen und zu supporten, als jemand, der mal irgendjemanden auf Youtube entdeckt hat und „Gefällt mir“ geklickt hat.
Was erwartet ihr von der Arbeit im Studio mit Henrik?
Philipp: Wir erwarten, viel zu lernen. Wir schreiben unsere Songs selbst und nehmen sie zu Hause im Home-Studio auf. Von einem Profi zu lernen, ihm auf die Finger zu schauen und zu hören: Das ist gut, das ist schlecht. Und natürlich dieses ganze Drumherum mit Kamerateam ist natürlich auch sehr aufregend.
Wir erwarten auch, einen fetten Song aufzunehmen, so gut es geht, um diesen wieder der Community und der Jury zu präsentieren. Und dann hoffen wir einfach, dass der Song in unserer Version überzeugt. Es sind fähige Bands dabei. Tolle Musiker.
Chris: Also die Konkurrenz ist groß, aber wir haben keine Angst und wir wissen, was wir können. Wir können durchaus mithalten, denke ich. Obwohl die anderen auch sehr gut sind. Und wir geben einfach 100 Prozent und gucken dann, was dabei rauskommt.
Christian de Crau (Bass)Habt Ihr einen Favoriten?
Chris: Nein.
Christian: Gut sind sie alle.
Philipp: Wir haben uns jede Band angehört, aber bewusst nur das Video, was bei yourfone gewonnen hat, weil wir nicht zu sehr nach rechts und links gucken wollten. Da wird man nur nervös und verliert den Fokus. Aber es sind tolle Musiker, teilweise sehr experimentell, was ich aber auch mag. Mehr beschäftigt haben wir uns, wie gesagt, bewusst nicht.
Was habt Ihr denn für dieses Jahr noch geplant?
Chris: Wir schreiben gerade viel.
Philipp: Eine EP wollen wir eventuell schon machen. Aber auf jeden Fall arbeiten wir täglich am Album, wenn ich nicht gerade mal eine Klausur schreibe oder so. Ich studiere noch. Und wir haben uns bei vielen Festivals und Stadtfesten beworben. Da sind auch schon einige Zusagen dabei, die aber jetzt zum Großteil noch nicht veröffentlicht sind, das zieht sich ja immer ein bisschen hin. Im Herbst wollen wir auf jeden Fall eine eigene Clubtour machen.
Wenn ihr gewinnt, dann gibt“™s doch einen Festival-Auftritt für Euch, oder?
Christian: Hier in Hamburg, ne?
Genau, auf dem Reeperbahn Festival.
Chris: Das wäre natürlich ein Traum.
Ich habe mich noch ein Weilchen weiter mit den symphatischen und sehr enthusiastischen jungen Musikern aus Essen unterhalten. Und selbst wenn ich vielleicht nicht ganz zu ihrer Zielgruppe gehöre, ihre Begeisterung und ihre Leidenschaft für ihr Vorhaben hat mich an diesem Abend gepackt und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit ihnen.