In einem sehr interessanten Artikel namens „Why Music Videos Are Still So Important“ stellt Sarah Boardman fest, dass Musikvideos eigentlich so wichtig sind, wie nie zuvor. Das größte Problem seit dem Rückzug von MTV ist allerdings, dass der Markt „unter-kuratiert und über-sättigt“ ist. Damit meint sie, dass es zu viele Musikvideos gibt und dadurch die richtig guten häufig übersehen werden. Damit das unseren lieben Lesern nicht passiert, wählen wir an dieser Stelle das beste Musikvideo aus. Und zwar wöchentlich.
Björk – Blissing Me (Regie: Emma Dalzell & Tim Walker)
Björk hat mal wieder einen rausgehauen. Und im Gegensatz zu den letzten VR- und interaktiven Experimenten auch mal ein richtig eindrucksvolles Musikvideo abgeliefert.
Dargeboten wird eine irre Choreografie, die durch Minimalismus besticht und sich in einem Kontrast zu der aufwändigen Verkleidung befindet. Special Effects braucht es genauso wenig wie Schnitte und so bewegt sich die isländische Sängerin einsam durch einen leeren weißen Raum. Auf diese Weise wird ihre Darstellung als Paradiesvogel noch deutlicher und gewinnt an Symbolhaftigkeit. Björk steht als Künstlerin alleine auf weiter Flur, will sie tanzen muss sie es mit sich selbst und für sich selbst tun. Sie ist der schwarze Schwan, den die aktuelle Popkultur so sehr braucht, doch sie ist nicht schwarz, sondern bunt.