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Record Store Day 2016 – Unsere Empfehlungen

Es wird wieder viel geschrieben, debattiert und interveniert, doch all die Worte ändern nichts dran, dass im Zuge des Record Store Day morgen etliche rare Pressungen in die Plattenläden der Welt gespült werden. Erneut ist die Liste üppig bestückt, mit wertigen Neuauflagen und exklusiven Veröffentlichungen, die man am liebsten allesamt im Regal stehen hätte.

Doch Geld und die Ellbogenmentalität der Konkurrenz werden erneut dafür sorgen, dass man mit Tunnelblick durch das verfügbare Material stolpern muss und nach allem greift, was man erhaschen kann. Welche Platten ihr euch in dieser Extremsituation keinesfalls entgehen lassen solltet, haben Jonathan und ich für euch in bewährter Manier sondiert. Aber denkt dran: Hauptsache ist, dass ihr mal wieder den Plattenladen eures Vertrauens besucht, ihm ein bisschen Geld zusteckt und mit hervorragender Musik nach Hause geht.

Death Cab For Cutie – Tractor Rape Chain/Black Sun

Death Cab for Cutie sind Fans von Guided By Voices. Schon mehrfach haben sie deren Song „Tractor Rape Chain“ gecovert. Jetzt veröffentlichen sie eine bislang ungehörte Live-Aufnahme des Songs und legen noch eine Version von „Black Sun“ dazu. Gute Idee! (JK)

Peter Doherty/James Johnston – Clouds Hill Double A-Side

Streng genommen ist diese 12″ nicht mehr als ein Werbeflyer des Hamburger Labels Clouds Hill: Pete(r) Doherty (The Libertines, Babyshambles) und James Johnston (PJ Harvey Kollaborateur, Ex-Bad-Seeds-Mitglied) werden beide gegen Ende des Jahres Platten dort veröffentlichen, drei erste Happen hält diese Split-Single bereit. Der Doherty-Song „The Whole World Is Our Playground“ soll dabei nicht auf dessen kommendem Album enthalten und damit exklusiv sein, die beiden Johnston Stücke sind es vermutlich nicht. Am Ende des Tages aber auch egal, Label wie Künstler verspechen Qualität und damit gibt es eine Empfehlung. (SB)

Mac DeMarco – Another (Demo) One

Die Demo-Versionen der Alben von Mac DeMarco finden immer wieder ihren Weg auf Vinyl und ins Netz. Das liegt daran, dass die Songs in ihrer Einfachheit der Lo-Fi Aufnahmen, fast noch bessser sind, als die ausgearbeiteten Studio Versionen. Eine von den gerade mal 1000 LPs bekommt hoffentlich auch einen Platz in unserer Sammlung! (JK)

Oid / DJ Koze – 33 33 33 / Don’t Lose My Mind

Wir Unwürdigen strecken immer wieder gerne die Hände aus, wenn sich Veröffentlichungen des Qualitätslabels Pampa ankündigen. Anlässlich des RSD packen die Hamburger Techno-Großmeister einen Song des wundervollen Oid und einen Remix des DJ Koze Songs „Don’t Lose My Mind“ – ausgeführt vom talentierten Kollegen Wolfgang Voigt – auf eine 10″. Kann eigentlich nix bei schief gehen. (SB)

Nosferatu O.S.T.

Auf 7“ Silbervinyl, in einer Auflagenstärke von 3000 Stück, wird hier der Soundtrack des Gruselklassikers Nosferatu von 1922 präsentiert. Zu Recht lautet der Untertitel „Symphonie des Grauens“ und nimmt Bezug auf die musikalische Untermalung des Films. Das Besondere: Die originale Smyphonie von Hans Erdmann galt als verschollen, doch James Bernard hat versucht diese nachzuschreiben und so eine Alternative zu schaffen. Das Ergebnis ist gelungen und kann jetzt auch auf dieser Sonderedition gehört werden. (JK)

La Dispute – Tiny Dots

Bislang gab es „Tiny Dots“, eine Mischung aus Dokumentation und Konzertfilm, lediglich per DVD zu genießen. Nun entlässt das Post-Hardcore-Quintett die zugehörige Musik erstmals frei von optischem Kontext in die Welt, stilecht eingefangen auf blau-gesprenkeltem Vinyl. Zusätzlich zu sechs Exzerpten des Soundtracks gibt es weitere sechs Live-Songs zu hören. (SB)

Metz / Mission of Burma – Good Not Great / Get Off

Wegen solcher Aktionen lieben wir den RSD: Metz und Mission of Burma tun sich zusammen und covern jeweils einen Song der anderen Band. Bislang absolut unveröffentlicht und bei der Durchsicht der exklusiven Releases bestimmt eine beliebte Platte! (JK)

Xiu Xiu – Plays The Music Of Twin Peaks

Es ist einer der größten Coups des Musikjahres 2016: Die zwischen Noise und Pop, Destruktion und Melodie schwankenden Xiu Xiu nehmen sich des Twin Peaks Soundtracks an, dessen zugehörige Fernsehserie von ähnlichen Widersprüchen lebt. Das rot/blaue Doppel-Vinyl können wir euch besonders ans Herz legen, da es sich dank eines Konzertbesuches zu Beginn des Monats bereits in unserer Plattensammlung befindet und ausgiebig getestet wurde. (SB)

Various Artists – Doused In Mud, Soaked In Bleach

Das Label Robotic Empire hat bereits in den letzten Jahren zum RSD immer wieder Nirvana Tribute-Platten veröffentlicht. In diesem Jahr nehmen sie sich dem Album „Bleach“ an und haben wieder eine Reihe interessanter Künstler zusammen gebracht. So sind Namen wie Beach Slang, The Fall of Troy oder Rob Crow’s Gloomy Place vertreten. Wer keine Vinyl ergattert, kann sich die Compilation immerhin digital besorgen. (JK)

Bohren & Der Club Of Gore/Wald – Split EP

1995 waren Bohren & Der Club Of Gore noch kein Synonym für höllisch langsam gespielten Jazz, sondern am Schweideweg ihrer musikalischen Entwicklung. Der Sprung von der Extreme-Metal-Band hin zur Extreme-Jazz-Band zeigt die vergriffene Split-EP mit dem experimentellen Projekt Wald auf, die Neubearbeitung früher Bohren-Songs, Solo-Songs des Wald-Kopfes Mark Sikora sowie zwei zukunftsweisende Songs des Clubs enthält. Obendrauf gibt es auch eine Neupressung des Band-Klassikers „Gore Motel“ im Angebot des RSD. (SB)