4 Tage Musik, 70 Locations, über 300 Konzerte – da ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Mit den mobilen Apps und dem Timetable auf der Website des Reeperbahn Festivals könnt ihr euch euer eigenes Programm einfach zusammenstellen und planen. Wir haben uns außerdem bei ein paar Bloggern und DJs umgehört, sie um ihre Geheimtipps gebeten und gefragt, welche Konzerte sie keinesfalls verpassen möchten. Hier sind ihre Empfehlungen:
1mandisco (The Indielectro Allnighter)
Roosevelt (Mi. 0:00, Prinzenbar / Do. 22:30 Uhr, Moondoo)
Unlängst auf dem Dockville erstmals live erlebt und sofort großer Fan geworden. Traumhafter Tropical-Synthie-Pop a lá MIAMI HORROR und co. Quasi der Sommersoundtrack für den Club.
Douglas Dare (Sa. 22:00, Schulmuseum)
Absoluter Geheimtipp: Blutjunger Engländer, der gern am Piano seine fragilen Balladen zum besten gibt. Irgendwo zwischen Patrick Wolf, Anthony and the Johnsons und Jonsi.
Shout Out Louds (Do. 22:30, Docks)
Bei weitem kein Geheimtipp mehr, aber meine ganz persönliche Lieblingsherzschmerz-Band, die mit ihrer süßen Melancholie stets zum Weinen und Lachen gleichermaßen anstiftet. Live mehrfach gesehen und für sehr gut befunden. Was für die Seele!
Da ich es in diesem Jahr leider nicht auf’s Reeperbahn Festival schaffe, kann ich euch lediglich ans Herz legen, euch diese Künstler anzuschauen: Messers (Fr. 20:00, Indra) Erstling wurde von mir im letzten Jahr extrem abgefeiert und trotz großer Tour in die entlegensten Ecken Deutschlands, hab ich es bisher nicht geschafft, mir die Fünf Münsteraner mal live anzuschauen. Das Reeperbahn Festival wäre eine gute Gelegenheit dafür gewesen. Die Post-Rocker von 65daysofstatic (Sa. 20:50, Grünspan) sind mir eigentlich etwas zu elektronisch, live sollen die aber extrem gut sein. Ein asiwyfab All-Time Favourite sind auf jeden Fall Antlered Man (Sa. 0:50, Rock Café), die nach ihrem extrem genialen, stilistisch quasi nirgendwo einzuordnenden Erstling „Giftes 1 and 2“ vom Vorjahr dieses mal sicher ein paar Songs des bald erscheinenden Nachfolgers dabei haben.
Mausi (Do. 21:20, Moondoo)
„Dance, dance, dance!“ So luden Mausi schon im Sommer 2012 mit ihrem kleinen Hit „Sol“ zum Tanzen ein. Mit ihrer neuen Single „Move“ legt das Electro-Pop-Quartett aus London und Mailand noch einen Zahn zu. Von Mausi werden wir noch Einiges hören. Relativ gesichert die beste Party beim Reeperbahn Festival 2013.
BRNS (Do. 22:00, Clubheim FC St. Pauli)
Für alle, die sie beim Appletree Garden Festival verpasst haben: Wenn das Quartett aus Belgien loslegt, wird’s hibbelig. Unverschämt guter Indierock zwischen Battles und Django Django. Die Debüt-EP „Wounded“ ist fantastisch, die Liveshow noch besser.
Coasts (Sa. 22:30, Clubheim FC St. Pauli)
Angesichts ihrer genialen Melodien und hochhaushohen Refrains sollte die fünf Jungs aus Bristol eigentlich im Millerntor-Stadion selbst und nicht nur im Clubheim unseres Vereins spielen. Beim nächsten Mal klappt’s ganz sicher.
Für die Unentschlossenen und die mit schmalen Geldbeutel kann die Hasenschaukel doppelt interessant sein. Die Konzerte in der gemütlichen Bar unweit der Reeperbahn sind zum einen allesamt kostenlos (wenn es ganz eng wird, werden Ticketbesitzer am Einlass bevorzugt) und zum anderen musikalisch sehr empfehlenswert. Singer-Songwriter-Liebhaber können dieser Location blind vertrauen und sollten mindestens bei Talking To Turtles (Mi. 22:15, Hasenschaukel) vorbei schauen. Die waren vor zwei Jahren unter gleichen Bedingungen schon mal hier und zählen sozusagen zu den bewährten Slots der Veranstaltung.
Die hohe Anzahl der Acts, zieht natürlich auch ein paar fiese Überschneidungen im Timetable nach sich. Da kommt es gelegen, wenn die eine oder andere Band einfach mehrmals spielt. So hat man dieses Jahr mindestens zwei Chancen Hundreds (Mi. 0:00, Imperial Theater / Do. 22:20, Fliegende Bauten) zu hören und sollte dringend eine davon wahrnehmen. Musikalisch schon lange kein Geheimtipp mehr, auch im Hinblick auf die Räumlichkeiten der Konzerte, ist es nicht abwegig einfach beide zu besuchen. Die Fliegenden Bauten und das Imperial Theater gehören zu den Locations, die das Festival so besonders machen.
Auf dem Reeperbahn Festival gibt es auch in diesem Jahr wieder ungemein viele hochkarätige Bands, Künstler und natürlich ebenfalls so einige geheime Tips, von denen ich euch drei besonders empfehlen möchte. Da wären zum Beispiel die ansteigenden Synths, die harmonischen Keyboardakkord und die schimmernden E-Gitarren zum kräftigen Sound der Drummachine von Sarah Versprille & Daniel Hindman aka Pure Bathing Culture (Sa. 0:00, Jazz Café). Wer dagegen ein glühender Anhänger des verschneiten New Wave der 1980er Jahre ist, sollte sich Motorama (Fr. 20:00 Uhr, Knust) aus dem Süden Russlands aus der Nähe anhören. Ihre Melodien sind leuchtend, raumgreifend arrangiert und beeindrucken mit Ihrer wundervollen und natürlichen Schlichtheit. Als letzten Tip gebe ich euch die Vimes (Do. 22:15, Haspa Filiale) aus Köln mit auf den Weg zur Bühne. Kantiger Rock vereint sich mit tanzbaren Synths zu einer melancholischen Sehnsucht, die durch Azhars Texte und Gesang die nötige Schwere bekommen.
Zu guter Letzt hat auch die Testspiel Crew ein paar Tipps zusammengestellt.
Marc empfiehlt:
D E N A (Mi. 22:50, Prinzenbar)
D E N A hatten wir bereits mehrfach mit Ihrem Hit „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ im Programm. Nun wird es Zeit für mehr Material von ihr und vor allem wird es Zeit für eine Show.
Feine Sahne Fischfilet (Sa. 23:45, Kaiserkeller)
Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr auf einem Punk Konzert. Eine Show der „linksextremen“ Rockstocker käme da gerade recht.
Breton (Fr. 20:00, Mojo)
Breton stehen schon seit langer Zeit auf meiner Konzert-Wunschliste. Sehr schade, dass ich sie nicht live erleben kann.
Malte sagt:
Das schöne am Reeperbahn Festival ist sich einfach treiben lassen zu können, unterwegs Leute zu treffen, ihnen zu folgen und die eigene Planung über den Haufen zu werfen. Daher setze ich mir für jeden Tag ein oder zwei Ankerpunkte. Der Rest passiert dann sowieso von selbst. Mittwoch werde ich mir auf jeden Fall Stabil Elite (Mi. 20:30, Molotow) anschauen. Synthis und deutsche Texte – das passt. Gesetzt sind auch Messer (Fr. 20:00, Indra). Demnächst erscheint ihr neues Album „Die Unsichtbaren“ und ich hoffe, dass es schon den ein oder anderen neuen Song zu hören gibt. Außerdem freue ich mich, dass FaltyDL (Fr. 0:30, Mojo Club) zum Tanz aufspielen wird. Ein bisschen Bewegung muss schließlich auch sein.
Wir von Testspiel bedanken uns bei allen, die zu diesem Artikel beigetragen haben. Genießt das Festival! Rock on!
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Teilnahme ab 18 Jahren. Das Gewinnspiel endet am 23.09.2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.