Die Visualisierung von Festival-Plakaten ohne männliche Künstler ist nicht neu. International wurde das z.B. schon hier oder hier schon von Jahren gemacht. Nun hat Bento den Job für die deutschen Festivals Rock am Ring, Hurricane, Dockville, Lollapalooza und Splash erledigt und Gifs erstellt.
So sieht das Poster von Rock am Ring ohne männliche Künster aus:
Das ist die Frauenquote beim Hurricane:
Und nur so wenige Frauen treten beim Lolla in Berlin auf:
Eindeutig ist, dass auch hierzulande nur sehr wenige Frauen, ob nun als Solokünstlerinnen oder als Teil einer Band, bei Festivals auftreten. Warum das so ist, hat Bento versucht hier zu klären. Unter anderem kommt auch Stephan Thanscheidt ist CEO von Europas größtem Festivalveranstalter, FKP Scorpio zu Wort.
Wir gehen davon aus, dass ihr bei der Erstellung eures Line-ups ein wirtschaftliches Interesse verfolgt. Würde man mit mehr Frauen auf der Bühne weniger Tickets verkaufen, weil sie nicht so beliebt sind wie die Männer?
Nein, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern an die bloße Beliebtheit zu koppeln, wäre falsch und würde zu kurz greifen. Ob Arcade Fire, Broilers oder SXTN – in jedem der genannten Genres gibt es erfolgreiche Frauen.
Dass sie in manchen Musikrichtungen in der Unterzahl sind, hat andere, komplexere Gründe: Neben gesellschaftlich und medial geprägten Rollenbildern fallen erste Entscheidungen beispielsweise schon unbewusst bei der Musikinstrumentenwahl. Festivals sind immer Ausprägungen unserer Gegenwartskultur – einer nachhaltigen Veränderung muss also zwingend ein gesamtgesellschaftlicher Wandel vorangehen.
(via Blogrebellen)