Im Oktober kam der Song „Zukunft Pink“ von Peter Fox raus, wochenlang dominierte er die deutschen Singlecharts. Doch er ist auch in die Kritik geraten. Der Vorwurf der Journalisten Malcolm Ohanwe: Kulturelle Aneignung. „Es ist schon seit Jahrhunderten so, dass europäische und auch deutsche Menschen für sich den Anspruch hatten, die Welt zu entdecken“, erklärt Malcom Ohanwe. „Naja, es ist so eine Art Basar. Man kann sich alles nehmen, man nimmt sich Rohstoffe, nimmt sich Sprachen, man nimmt sich Kultur.“
Ohanwe hatte die Diskussion maßgeblich auf Twitter und Instagram angestoßen (Accounts inzwischen gelöscht), weil er findet, dass Künstler eine besondere Verantwortung haben. Peter Fox hat damals sehr schnell und konstruktiv auf die Vorwürfe reagiert. titel thesen temperamente hat nun mit ihm und seinen Kritikern gesprochen.
Peter Fox hat im Pressematerial zum Song Beats aus Süd- und Westafrika als seine Inspirationsquelle benannt. Nicht aber explizit das Genre Amapiano mit den typischen Basstrommeln, die Fox auch in „Zukunft Pink“ verwendet. „Ich wollte nicht schreiben: Amapiano, weil ich dachte, das ist wie so da schmückt man sich mit so einer trendigen, noch einigermaßen subkulturellen Strömung, und genau das wollte ich tatsächlich nicht. In so Musikkreisen ist das dann auch grad so ein hippes Ding, und deswegen hatten wir geschrieben, west- und südafrikanische Einflüsse, hat halt auch manchen nicht gereicht, aber ich hab’s wirklich nach bestem Wissen und Gewissen irgendwie so dargestellt, wie ich dachte, wie es irgendwie richtig ist.“ Der Publizist Jens Balzer findet, Peter Fox setze sich sehr bewusst mit anderen Kulturen auseinander. Balzer sagt, Musik ohne afroamerikanische, karibische Einflüsse sei kaum mehr denkbar. Und überhaupt sei Kultur kein identitär abgeschlossener Raum. #TeamFox
https://www.youtube.com/watch?v=9wDZXmwE8aM
Focalistic, Peter Fox, ALBI X, Kwam.E – „Zukunft Pink“ Alliance RMX
Zu „Zukunft Pink“ ist übrigens inzwischen auch ein cooler Alliance Remix erschienen.