StartArt & DesignTestspiel auf der „Teide by Night"-Tour auf Teneriffa

Testspiel auf der „Teide by Night“-Tour auf Teneriffa

Ich habe eine „Teide By Night“ Tour gebucht, um zum 1. Mal Nachtaufnahmen vom Sternenhimmel zu machen. Der im Zentrum Teneriffas gelegene Parc Nation del Teide (Teide-Nationalpark) soll eine gigantische „Mondlandschaft“ und ein Muss für jeden Teneriffa Urlauber sein.
Bei freier Sicht soll man einen tollen Blick auf die Milchstraße haben. Im Rucksack habe ich die Samsung Galaxy NX, die ich in diesem Urlaub teste, und ein eigentlich viel zu leichtes Billigstativ, das mir meine Langzeitbelichtungen heute Nacht hoffentlich nicht verwackelt. Auch warme Kleidung habe ich dabei, denn auf dem Teide in über 3.000 m Höhe ist es natürlich viel kälter als unten an der Küste im Süden Teneriffas. Vergangene Woche soll es auch schon geschneit haben.

Mein Start der Tour ist um 13.45 Uhr an der Bushaltestelle El Duque in Costa Adeje. Ein Reisebus mit überwiegend Rentnern holt mich ab. Ursprünglich wollte ich ja auf eigene Faust die Tour machen, aber meiner Regierung zu liebe, habe ich dann doch die Tour für 49,- Euro über unseren Reiseveranstalter gebucht.
Entlang der Küste in Richtung der Steilküste Los Gigantes sammeln wir weitere Teilnehmer ein. Auf der Fahrt erfahren von Guide Isabel jede Menge interessante Facts über die Insel, und insbesondere viel über die Bananen, die hier im Süden auf der Insel überall angebaut werden.

Nach einem kurzen Stop mit Blick auf die Steilküste verlassen wir die subtropische Klimazone und die Bananen. 

Nächste Station ist Mirador De Chirche auf 800 m Höhe. Die runde Aussichtsplattform aus Steinen erbaut beherbergt auch eine Cafeteria mit traditioneller Küche und schöner Terasse mit einem tollen Blick auf das Meer. Die Wolken hängen heute tief. Die Hoffnung auf einen Teide bei Nacht ohne Wolken steigt. Die nette Dame am Tisch mindert meine Vorfreude jedoch ein wenig, da sie mich auf den Vollmond hinweist, der doch recht hell für die Milchstraße sei.

Durch einen geschützten Kiefernwald auf erloschener Lava geht es durch die Wolken weiter nach oben. Nun sehen wir auch zum ersten Mal den 3.718 m hohen Vulkan Teide.
Wir halten bei einer Grotte, die sich nur wenige Meter von der Fahrbahn befindet. Der Blick auf den Teide und den Kiefernwald ist großartig. So langsam fängt das hier an richtig Spaß zu machen.


Wenige hundert Meter weiter beginnt erst der Teide-Nationalpark. Wir halten am Berg Samara und wandern ein wenig auf über 1.800 m Höhe. Leider schiebt sich eine Wolke vor den Teide. Das für das geplante 360° Panorama mitgeschleppte Stativ kommt somit nur als Wanderstock zum Einsatz. Kaum wieder unten angekommen, ist die Wolke weg.

Wir fahren weiter, denn in 15 Minuten geht die Sonne unter und wir suchen ein geeignetes Plätzchen, um den Sonnenuntergang genießen zu können.

Bei der Felsformation „Roques de García“ auf 2.200 m Höhe machen wir Halt. Zwar erwischen wir nicht mehr die Sonne, aber die rötliche Färbung des Himmels über den Wolken ist dennoch fantastisch. Während sich der Rest der Gruppe mit Sekt aufwärmt, bekomme ich verdammt kalte Hände von der Fotosession. Im Parador „Las Cañadas del Teide“ um die Ecke wärmen wir uns nach Sonnenuntergang auf und warten auf die Dunkelheit. Dank freiem WLAN im Parador lade ich ein erstes Bild bei Facebook und auf Instagram hoch.

Nach ca. 45 Minuten ist es dunkel und der Mond ist zum Glück (nocht) nicht zu sehen. Wir kehren zu den Felsen zurück. Während der Gruppe der Sternenhimmel erklärt wird, suche ich ein geeignetes Plätzchen für die Langzeitbelichtungen. Das ist schnell gefunden und los geht“™s. Für die Samsung habe ich keinen Fernauslöser dabei, so dass ich mit maximal 30 Sekunden belichten kann, da ich meinen kalten Finger auf dem Auslöser und der Bulb-Funktion nicht vertraue. Mit den ersten Ergebnissen bin ich nicht zufrieden. Auch das sonst so gute Display hilft mir in der Dunkelheit nicht weiter. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Schnell noch ein paar Bilder mit der Taschenlampe und meiner zweiten Kamera und dann geht auch schon wieder zurück.

Noch im Bus bearbeite ich eines der Leuchtspurfotos im RAW-Format direkt in der Kamera. Das geht erstaunlich gut und einfach. Alle anderen hier gezeigten Bilder sind unbearbeitet und nur verkleinert.

Gegen 22.00 Uhr und zu Hause angekommen bin doch recht zufrieden mit der Ausbeute an Bildern. Die Tour an sich ist auch super. Wer jedoch in Ruhe fotografieren und bessere Bilder schießen möchte, dem sei der Trip lieber mit dem Mietwagen empfohlen.

Ich werde nach meiner Rückkehr in Hamburg ein paar Bilder bearbeiten und hier hochladen.