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Testspiel Mix Series #6: Souleil

Jörg Kühnel aka Souleil ist verantwortlich für unseren ersten Testspiel Mix Series Mix im neuen Jahr. Ganz viel wunderbaren Soul hat der in Köln lebende Radio- und Club-DJ in seinen Mix für uns gesteckt.

Jörg legt aber nicht nur Soul auf, sondern kann auch ganz anders. Am 16.1. ist er z.b. in der Nachtigall in Köln-Ehrenfeld im Rahmen der Spandau Suite mit DJ Friction mit einem special House-Set zu Gast (Event auf Facebook).

Bevor wir zu Mix #6 kommen, beantwortet uns Souleil aber noch schnell ein paar Fragen.

Was war deine erste selbst gekaufte Platte?

Beatles Greatest Hits in einer wirklich schäbigen Pressung. Das war in Stuttgart in der Lerche noch weit bevor es wieder chic wurde Platten zu kaufen oder einen Plattenladen zu besitzen. Da hast Du in Stuttgart wirklich nur in einem mittelgrossen „Musikartikel-Kaufhaus“ Platten bekommen können, wenn Du aus dem dörflichen Umland ins große 0711 gefahren bist. Bald darauf habe ich viel Iron Maiden und dergleichen auf Vinyl erworben. Genau, was ich dann später zu dem Sound gemacht habe, den ich live gespielt und aufgelegt habe NICHT..haha..die Pubertät ist einfach toll.

Welche Geheimwaffe hast du immer in der Plattentasche dabei?

Soul: Etta James – At the Basement
Funk: James Brown – Say it loud
Rap: Busta Rhymes – Don“™t touch me
Disco: D“™Train – Keep on
House: Florence & The Machine – Spectrum (Maya Jane Coles Remix)

Mit wem würdest du gerne mal für ein Wochenende die Plattensammlung tauschen?

Questlove, keine Frage. Wer spielen hört und ihn in seinen Videos über Musik im allgemeinen und die Sachen die er diggt sprechen sieht und hört, der weiss schon, was bei ihm im Keller gebacken ist. Als Musiker und Geist halte ich ihn für einen der größten Lebenden. Oder Gabriel Roth aka Bosco Mann – als ich noch mit Daptone Records hier in Deutschland gearbeitet habe, haben wir uns öfter 45s-Tipps rumgeschickt und ich glaube er hat im Laufe der Jahre eine Menge unbekanntes aber großartiges Zeug gefunden, gerade so als Bassist, der Songs ja noch einmal besonders anders wahrnimmt. Ja, seinen Keller würde ich auch mal belagern.

Was ist dein aktueller musikalischer Geheimtipp, den wir uns unbedingt anhören sollten?

Lalah Hathaway, die ich letztes Jahr (2013, d.R.) zusammen mit Robert Glasper auf dem North Sea Jazzfestival gesehen haben. Das war eh ein irres Wochenende, denn ich habe da auch gleich noch einen meiner größten Helden Stevie Wonder und Pharrell live gesehen. Letzteres war noch das geringste hinsichtlich des Liveaspektes. Aber damit haben wir im Grunde drei Geheimtipps: checkt Donnys Tochter und Robert Glaser und fahrt im Sommer nach Rotterdam zum NSJF.

Was ist/war dein Lieblingsplattenladen und warum?

Das ist eine miese Frage für mich, da ich ja zischen Jazz und Soul, Disco, Rap, Breaks und House alles sammle, kaufe und auflege „¦ aber gut: sicherlich lange Zeit groove attack in Köln, weil die Jungs, die hinter der Theke stehen allesamt Ahnung haben und einen Geschmack mitbringen, der bei jedem Gespräch eine Bereicherung für einen selbst bereit hält. Emotional und sozusagen aus der Geschichte gehören Vinyl West in Stuttgart noch zu den wichtigsten Läden und das Studio 1 in Konstanz, weil das immer mit super Gigs verbunden war und tollen Leuten.

Was ist/war dein Lieblingsclub und warum?

Auch da ist es wieder schwer nur einen zu nennen, da die Abende so unterschiedlich war – also begrenze ich mich wie bei den anderen Fragen auf 3 Antworten. Haha. Zunächst sicher die Hi-Bar in Stuttgart, die von Andreas Vogel und Andre Herzer mit so viel Seele geführt wurde und als ehemalige Table-Dance-Bar, an der richtiger Weise einfach fast nichts verändert wurde, aber jede Woche zwischen Rap, Soul und Disco DAS Refugium für eine Art von Leuten bot, die den Musikmainstream nicht so viel Lust hatten und ein cosy Place brauchten – der Laden fasste vielleicht 100 Leute – um gut zu feiern. Dass dann da Mila oder Hausmarke gerne donnerstags mal Rap spielten und zum anderen vollkommen unbekannte Jungs samstags Soul drehten oder wie ich einen wilden Mix aus allem machten, was afroamerikanischer Wurzel ist – das wurde alles akzeptiert und gefeiert. Die zweite Location, eigentlich Partyreihe ist Konstanz“™ „Relaxed Clubbing“, dass ich schon Ende der Neunziger kennenlernte und als DJ mit hineinwuchs. Unglaublich offenes und freudiges Publikum, durch die Jahre die feinsten Menschen als Veranstalter und zudem immer mal wieder durch die Zeit Locations, die Dich einfach umgeblasen haben. Direkt am See zum Beispiel. Für die Gegenwart komme ich auf das MOJO in Hamburg. Alles auf den Punkt gebracht, was eine Wochenendnacht wirklich braucht finde ich – und auch hier, mit zum Beispiel Ralf Theil (djmq) als Resident und host einfach die richtigen Menschen am Werk mit Herz und einem höchst schätzenswerten Sachverstand. Da hat Köln noch eindeutig Nachholbedarf im Augenblick“¦.auch wenn ich das Heinz Gaul rough und dirty schon mag“¦aber in meine Alldem-Top-3 .. ne“¦da passt es nicht rein.

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Tracklist:
Harold Melvin & The Bluenotes – Wake Up Everybody
The Threes Degrees – You’re The Fool
The Charmels – As Long As I’ve Got You
Sly & The Family Stone – Advice
Lowell Fulsom – Tramp
The Isley Brothers – That Lady, Pts. 1 & 2
Marvin Gaye – Medley I
Tammi Terrell – All I Do I Think About You
Stevie Wonder – Soul Train
John Minnis‘ Big Bone Band- Love’s in the need of Love today
The Supremes – Bad Weather
Sonny Charles – Put it in the magazine
Oby Onyioha – Enjoy Your Life
Teddy Pendergrass – When Somebody Loves You Back
The Jones Girls – This Feeling’s Killing Me
Donny Hathaway – Someday We’ll All Be Free

Appendix: Das Marvin Gaye Medley I besteht aus:

Marvin Gaye live at London Palladium – Medley I – 9:40:
Ain’t That Peculiar
You’re a Wonderful One
Stubborn Kind of Fellow
Pride & Joy
Little Darling (I Need You)
I Heard It Through the Grapevine
Hitch Hike
You
Too Busy Thinking About My Baby
How Sweet It Is (To Be Loved By You)