Es hätte der perfekte Abend für alle Beteiligten werden können, aber leider hinterlässt das exklusive und vom Kopfhörer-Giganten Beats by Dre präsentierte LCD Soundsystem Konzert im Funkhaus Berlin einen faden Nachgeschmack.
Doch der Reihe nach. Im Rahmen der IFA wollte President of Beats, Luke Wood, etwas Neues vorstellen und die Präsentation anschließen mit einem Konzert von LCD Soundsystem feiern. Hierzu lud Beats am Montagabend neben zahlreichen Business Gästen noch die (Musik-)Presse, Blogger, Influencer, Promis, etc. in das Funkhaus Berlin ein. Und die kamen auch alle. Wir trafen befreundete Blogger, sichteten Musiker wie Maurice von Bilderbuch, Kid Simius oder auch Mousse T.
Darüber hinaus wurden Karten an die Fans verlost. Auch wir haben Karten verlost und die das Interesse an unserem Gewinnspiel war außergewöhnlich hoch, aber schließlich und wie bereits erwähnt was das Konzert von LCD Soundsystem wirklich exklusiv. Die New Yorker, die am vergangenen Freitag nach längerer Pause ihr neues und gutes Album „American Dream“ auf Sony veröffentlicht haben (hier gehts’s zu unserer Kurzkritik) gehen zwar in Kürze auf Europatour, aber Deutschland stand nicht auf dem Tourplan, wenn sie eben nicht Beats by Dre für ein Konzert nach Berlin geholt hätte.
Eine Köpfhörermarke präsentiert eine tolle und hippe New Yorker Live-Band in ebenso außergewöhnlicher Location mit tollem Sound. Was kann da eigentlich noch schief gehen, fragt man sich? Einiges ist die Antwort und hoffentlich lernen die Beteiligten und Nachahmer daraus. Doors open um 21.00 Uhr und 21.45 Uhr Konzertbeginn wurde uns kommuniziert. Die Keynote sollte im kleineren Kreis zuvor stattfinden. Die Keynote war jedoch für alle (gedacht), startete um 21.15 und lief bis 22:40 Uhr, so dass LCD Sound erst um 23.15 Uhr starten konnten. Nix ist umsonst im Leben und so hätte man über die Produktpräsentation mit Überlänge dank Freibier & all my friends vielleicht noch hinwegsehen können. Leider stellte sich im Laufe des Abends jedoch auch heraus, dass die Veranstaltung völlig überbucht war und über hundert Gäste darunter auch vier unserer Gewinner der Einlass verwehrt wurde. So eine unprofessionelle Organisation geht meiner Meinung gar nicht, ist ein kleines PR und Marketing Desaster und hinterlässt einen faden Nachgeschmack. Darüber hinaus tut es mir für alle Fans total leid, die sich auf dem Weg in das Funkhaus gemacht haben und ohne Konzert wieder nach Hause fahren mussten. Zumal das Funkhaus gefühlt alles andere als voll war und mir berichtet wurde, dass z.B. beim Depeche Mode Konzert wesentlich mehr Gäste anwesend gewesen sind.
Natürlich entging dies auch nicht den Kollegen von der Presse und dementsprechend schlecht fielen die Nachberichte heute aus. Hier eine Auslese:
- LCD Soundsystem im Funkhaus Nalepastraße – Liebe ist Zeitverschwendung (Tagesspiegel)
- Berlin-Konzert von LCD Soundsystem – Im Promo-Purgatorium (taz)
- LCD Soundsystem in Berlin – Jetzt auch für Betriebsfeiern buchbar (Spiegel Online)
- LCD SOUNDSYSTEM IN BERLIN: FRUSTRIERTE FANS UND BEATS BY DRE (Musikexpress)
Beats by Dre kommentierte die Geschehnisse heute mit den knappen Worten:
The response to last nights free Beats by Dr. Dre x LCD Soundsystem gig was overwhelming. We are sorry that some fans couldn’t get into the legendary Funkhuas due to capacity.
Und LCD Soundsystem? Die spielten ein 70 Minuten langes Set mit ihren Hits und nur vier neuen Songs, das Lust nach sehr viel mehr gemacht hat. Die letzen drei Songs sagte James Murphy mit den Worten „We play three more songs. Two new songs, one old song. And then fuck off.“ an.
LCD Soundsystem – Primavera Sound 2016 (Full Concert HD)