Hier in der Redaktion fangen wir langsam damit an, uns Gedanken über die Jahresendlisten zu machen. Ein Album, das auf jeden Fall zur Diskussion stehen wird, ist „Hot Dreams“ von Timber Timbre.
Musik vermittelt uns Eindrücke, Gefühle und in manchen Fällen sogar konkrete Bilder.
Wenn man nun „Hot Dreams“ hört, kann man sich nur schwer dagegen wehren: Das Album klingt, als würde Graf Dracula auf einem weißen Ross durch den wilden Westen reiten.
Das Plattencover lässt erahnen, dass ich mit dieser Einschätzung die Intention nicht ganz verfehlt habe. Da sieht man einem fast unheimlichen schwarz-weiß eine amerikanische Limousine vor einer Villa und Palmbäumen.
Timber Timbre haben in den letzten Jahren immer wieder hochklassige Musik veröffentlicht und im Jahr 2014 schien ihnen Lust zu tanzen gekommen ein. Das Album ist gefällig, aber gleichzeitig vielschichtig, es hat Swing, ist aber trotzdem nachdenklich und die Texte pendeln ebenfalls zwischen diesen beiden Polen der Feierfreude und Introvertiertheit. So heisst es gleich zu Beginn des Titeltracks: „I wanna dance with the black woman. I wanna still my mind.“ Dazu kommen hauchhartige Backing Vocals und ein nahezu kitschiger Saxophonpart, der aber durch den gewohnt gespenstischen Gesang relativiert wird.
Die Szenerie im dazugehörigen Video findet in einem Stripclub statt. Taylor Kirk sitzt mit traurigen Augen in einer Ecke und spielt mit seiner Band den Song, während sich eine Frau vor einer Handvoll voll Zuschauern im Rotlicht räkelt. I wanna wake from hot dreams of you.
http://vimeo.com/84341456
So sieht die LP aus. Bitte im lokalen Plattenladen kaufen #amazonfreiermittwoch
Timber Timbre spielen am 8.11. ein Konzert beim Rolling Stone Weekender in Hamburg.