Viele, viele Videos. Aber die mögen wir ja eh lieber als einen Bandwurmsatz nach dem anderen überfliegen zu müssen, um dann am Ende doch wieder über den Inhalt enttäuscht zu sein.
Enttäuscht bin ich von der neuen Haggard Cat Single mit Video keinesfalls. Wie schon zu Baby Godzilla- bzw. später HECK-Zeiten, kommt der Song brachial und dennoch verspielt daher. Einzige Enttäuschung: Ich hatte gehofft, dass die Bottlenecks auf dem Hocker neben Gitarrist Matt Reynolds zum Einsatz kommen. Schade.
Als schade könnte man auch den Hacker-Angriff von Prosox und Kuroi’sh nennen. Die hatten Videos von richtigen Chart-Krachern, also Musik, die für einen hohen Anspruch an Qualität und Kunsthandwerk stehen, verändert. Genauer noch waren Thumbnails und Videos von Luis Fonsi, Drake, Post Malone und Taylor Swift mit der Nachricht „Free Palestine“ versehen worden. Böse stimmen behaupten, dass sie traurig sind, dass die Videos nicht einfach gelöscht wurden. Immer diese bösen Stimmen…
So würde meine Mutter wahrscheinlich auch Daryl Palumbo beschreiben. Der ist seines Zeichens ja Sänger von Glassjaw – ja, ich weiß, nicht nur! Nachdem sie ihr fantastisches und unglaublich lange erwartetes Album „Material Control“ vor ein paar Monaten auf den Markt warfen, hat der Song „shira“ jetzt auch ein Video.
Ebenfalls ein neues Video zu einem etwas älteren Song – ja, ich weiß, nicht so alt! Gab“™s bei Hop Along. Zu meinem Favoriten, How Simple, auf der neuen Platte, hüpft nun Sängerin Frances Quinlan durch eine Wohnung und gibt sich einer Synthese aus Singen und Ausdruckstanz hin. So simpel, so schön.
Schön ist auch der neue Song von High Sunn. Der Gute produziert gute Musik am Laufband, jedenfalls zeigte mir das ein Blick auf seine Bandcamp-Präsens, die ich seit seinem Self-Titled-Album schon länger nicht mehr konsultierte. Fehler. „I Thought You Were There“ kommt mit schrammeliger Gitarre und viel Beckenschlägen am Schlagzeug daher. Stimmlich trifft High Sunn wieder den Nagel auf den Verträumte-Indie-Distress-Kopf.
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Nägel mit Köpfen machen übrigens auch L7, die kommen nicht nur im Juni auf die von uns präsentierte Deutschland-Tour, sondern wollen jetzt, nach fast 20 Jahren ihr nächstes Album an den Mann bringen. Dafür gibt es auch, im Sinne des aktuellen Zeitgeistes, eine Crowdfunding-Kampagne.
Nach längerer Pause haben sich nun auch Sparta, die „At The Drive-In„-Splitterband, mit neuem Material zurückgemeldet. Nach 10 Jahren wurde zuerst „Graveyard Luck“ vor einiger Zeit rausgehauen, nur um nun den nächsten Song, mit Namen „Cat Scream“, an die Massen zu bringen. Unter zwei Minuten, aber sehr geradeaus:
Mit noch nichts zu hören, aber dennoch neu, melden sich The Cure zurück. Robert Smith gab in einem Interview bekannt, dass er neue Songs schreiben würde. Schon nächsten Monat sollten Songs aufgenommen werden. Zwei an der Zahl. „4:13 Dream“ ist seit 2011 das letzte Album der Wave-Legenden.
Noch keine Legenden, aber meiner Meinung nach definitiv auf dem Weg dahin, sind Tropical Fuck Storm. Die australische Supergroup aus Mitgliedern von The Drones, High Tension und Palm Springs haben nun die vierte, ihrer vier Doppel-Singles veröffentlicht. „Rubber Bullies“ kommt schon sehr zurückgelehnt daher, vor allem, wenn man sich überlegt, wie „Soft Powder“ herauszufordern wusste. Das Debüt-Album „A Laughing Death in Meatspace“ kommt am 04. Mai. Geilo.
Schönes Wochenende und viel Spaß mit dem Ohrwurm.