Auch die Musikwelt scheint sich – sommerlich gesehen – ein letztes Mal aufzubäumen. Ja, schon klar, im Oktober kommen dann wieder drei Tage mit 40°C aber lassen wir die mal außen vor. Eigentlich wollte ich ja wie folgt starten: „Passend kam da auf jeden Fall 36 Grad aus dem Hause Zugezogen Maskulin daher. Im Feature mit Nura und Carsten Chemnitz aka Felix Brummer aka der eine von Kraftklub, wird fleißig auf einem Beat gerappt, der Mac Millers „Self Care“ erschreckend ähnlich klingt.“ Leider ist der Song jetzt überall gelöscht – weird, oder war das alles nur eine Fata Morgana?
Was passt noch zum Sommer? Richtig Bienenstich auf Omas Schrebergarten-Party. Das dachten sich wohl auch die Wombats – zwar geht es weder um den Kuchen, noch kommen Großmütter und Kleingartenvereine darin vor, aber der Song heißt halt „Bee-Sting“. Sommerlich klingend, ein chorisches „Wohooo“ hier, ein paar Calps da – tut niemanden weh.
Ein paar mehr Claps (auf die Drums) gab“™s in der neuen Single der Ur-Thrasher Soulfly. „Ritual“ vollzieht eine würdige Rückbesinnung auf alte, ikonische Werke der Band rund um Max Cavalera. Da kann man sich schon mal den nostalgischen Gefühlen hingeben. Ob das Artwork wirklich einem 360° Video bedarf sei mal so dahingestellt.
Nostalgie verströmte auch die Nachricht, dass Muff Potter auf Reunion Tour gehen! Nach etlichen Absagen ist es nun endlich soweit: Ab nächstem Jahr Januar werden die Pop-Punker für sieben Gigs durch Deutschland touren, die sich wie folgt darstellen:
Die einstige Indie-Rock-Größe Razorlight fand sich diese Woche auch wieder zusammen; zumindest wurde das diese Woche offiziell angekündigt. Nach zehn Jahren Pause kamen die Briten allerdings nicht mit leeren Händen. Das neue Album „Olympus Sleeping“ steht in der Pipeline. Einen ersten Eindruck kann man sich direkt viermal mit „Olympus Sleeping“, „Sorry?“, „Japanrock“ und „Got To Let The Good Times Back Into Your Life“ machen.
Ganz ohne Reunion gab“™s auch von den Single Mothers einen neuen Song. Die Kanada-London-Connection zeigt sich auf „Switch Off“ weniger melodiös, als zuletzt. Irgendwo zwischen reinem Hardcore und seiner Post-Variante lässt die Band ganz schön die Klampfen glühen.
Zu meinen Neuentdeckungen der letzten Zeit gehört definitiv harunemuri. Die Japanerin meister den musikalischen Spagat zwischen Pop, Rock und Rap mit Bravour – und auch wenn man zunächst denkt, dass die japanischen Texte zum Problem werden könnten, beweisen einem die detailverliebte und sehr hochwertige Produktion schnell das Gegenteil. Auch wenn ihr Debüt-Album „harutosyura“ erst dieses Jahr erschien, gab“™s jetzt schon die neue EP „kick in the world“ mit einer Handvoll Remixes und dem entsprechenden Titeltrack. Wie gewohnt wird wieder gerappt, besonders interessant ist allerdings die Hook, die schon fast in Nu-Metal-Manier explodiert.
Vom J- kommen wir eben schnell zum K-Pop. Die Koreanische Boy-Group BTS hat mittlerweile die einstigen K-Pop-Platzhirsche Big Bang vom Pop-Thron gestoßen. Ein Rekord folgt ja oftmals auf den nächsten, so kommt es wenig verwunderlich, dass sie mit ihrer aktuellen Single „Idol“ am Releasetag 45 Millionen Views auf YouTube erzielten. Das ließ selbst die bisherige Rekord-Inhaberin Taylor Swift alt aussehen.
Gut, kommen wir zum schnellen Rundumschlag.
Prawn-Sänger und Gitarrist Tony Clark hat einen neuen Solo-Track rausgehauen. Die Artverwandtschaft zu seinem Hauptprojekt ist unverkennbar, lohnt sich also mal reinzuhören.
Wer die ungewöhnliche, aber sehr harmonische Kombination von Negro Spiritual und Black Metal, die Zeal & Ardors zu bieten hat, mal live sehen will, wird im November bei den vier Deutschland-Terminen vielleicht glücklich. Wer bis dahin nicht warten kann, kann sich seinen Auftritt beim Lowlands Festival nun in Gänze geben:
Der Song der Woche zeigt sich mal ein wenig psychedelischer: Post Animal mit „When I Get Home“ – denn ich meine, das wollen wir am Freitag je schließlich alle, oder? Schönes Wochenende!