Während sich auf dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau die Vertreter der wichtigsten Wirtschaftsmächte über die Zukunft des Erdrunds Gedanken machen, stecken wir bei Testspiel.de die Köpfe zusammen um die besten Musikvideos der Woche zu küren. Das ist 1. mindestens genauso wichtig und 2. mindestens genauso schwierig. Warum mieten wir uns eigentlich nicht mal ein solches Luxus-Schlößchen in Bayern an?
5. Romano – Brenn die Bank ab (Regie: Jakob Grunert)
Mit „Metalkutte“ erreichten Romano und der Regisseur Jakob Grunert bereits verdient den Spitzenplatz der TOP FIVE VIDEOS. Im Video zu „Brenn die Bank ab“ in dem sich der Rapper aus Köpenick auf der Seite der „Occupy Wall Street“-Bewegung positioniert, wird diese Zusammenarbeit weiter getrieben. Ohne Crew im Hintergrund und mit altem BMW anstelle eines schicken Sportwagens, bewegt man sich, sowie musikalisch als auch visuell, irgendwo zwischen Slime und The Prodigy und festigt mit dem Sprechgesang, der eher aus Stichwörtern als aus vollständigen Sätzen besteht, den eigenen Stil. Platz 5.
4. Kodaline – Ready (Regie: Abteen Bagheri)
Wir kennen Christopher Mintz-Plasse vor allem als McLovin aus der herrlichen Komödie „Superbad“ von Seth Rogen und Evan Goldberg. Im neuen Video „Ready“ von Kodaline spielt der 25-jährige einen jungen Mann, der im Rollstuhl sitzt und davon träumt ein Pferdejockey zu werden. Rührende und toll gefilmte Darstellung eines Antihelden wie wir ihn lieben.
3. Lil Mama – Sausage (Regie: Walu)
Schon früh besuchte Niatia Jessica Kirkland aka Lil Mama die Tanzschule und wurde zu einer Jurorin der TV-Show „America’s Best Dance Crew“ als sie gerade mal 19 Jahre alt war. Seitdem veröffentlicht sie außerdem Musik und ist der rappende Sidekick bei diversen Remixen und Live-Auftritten der obersten Popriege.
Ihre aktuelle Single „Sausage“ ist mit einem herrlichen Old School Beat unterlegt und erinnert abwechselnd an 80er und 90er Jahre HipHop. Das eigentliche Highlight ist aber die irre Choreografie, die eben jene Jahrzehnte zitiert. Platz 3.
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2. FIDLAR – 40oz. On Repeat (Regie: Ryan Baxley)
Der Name FIDLAR steht für das Skater-Motto Fuck It Dog, Life’s a Risk und ist bezeichnend für den Sound der Spaßpunks aus Los Angeles. Aber auch in ihren Videos darf Humor nicht fehlen.
In ihrem neuesten Streich „40oz. On Repeat“ werden mit einfachen Mitteln ikonografische Musikvideos nachgestellt. Das kommt bei unserem Format der TOP FIVE VIDEOS natürlich besonders gut an, vor allem wenn man in Michel Gondry Manier mit reichlich Pappe und Perücken hantiert. Imitiert werden u.a. Eminem, Oasis und Jamiroquai. Ein hervorragender Platz 2!
1. Braids – Miniskirt (Regie: Kevan Funk)
Braids aus Kanada haben etwas zu sagen und so liest sich der Text zu „Miniskirt“ wie ein feministisches Statement, in dem Sängerin Raphaelle Standell-Preston bezweifelt, dass es in den letzten Jahren einen großen Fortschritt in Sachen Gleichberechtigung gegeben hat: „It“™s not like I“™m feeling much different than a woman my age years ago. Liberated is what you wanna call it, how about unfairly choked?“
Anhand des Beispiels des Minirocks schildert sie treffend die Doppelmoral nach der promiskuitive Frauen einerseits als begehrenswert gelten und andererseits gesellschaftlich herabgewürdigt werden: „But in my position I’m the slut, I’m the bitch (…) And there“™s a name for this kind of man. A soft one at that Womanizer, Casanova…“.
Visualisiert wird das Ganze von Kevan Funk, der die Frontfrau in einem Gewächshaus voller Blumen zeigt oder mit einem unpraktischen Zopf, der an Rapunzel erinnert und die damit verbundene weibliche Erbschuld thematisiert. Im weiteren Verlauf des Videos wird die maschinelle Verarbeitung der Zierblumen gezeigt, wobei der eine Teil von Ihnen zu Sträussen gebunden wird, während die nicht perfekten Blüten weggeworfen werden. Durch diese und andere Bilder wird der Text eindringlich untermalt ohne prätentiös zu wirken. Wunderbar.