In all den Jahren meines irdischen Daseins, habe ich noch noch nie ein Sommerloch gesehen, das so wenig existierte wie in diesem Jahr. Ob in Sumatra, Charleston, Berlin, Bangui, Athen oder Luxemburg – die Welt steht nicht still in diesen Junitagen. Trotzdem geistert dieser Begriff „Sommerloch“ immer wieder durch das Netz und die Münder der Republik. Wovor haben die Menschen Angst, die dieses scheinbar alles verschlingende Monstrum herauf beschwören?
Dass es auch im Musikgeschäft in diesem Jahr kein Sommerloch gibt, sieht man an den vielen tollen Musikvideos, die gerade kursieren. Die besten fünf der Woche, haben wir für euch zusammen getragen:
5. Ratatat – Abrasive (Regie: E.VAX)
„Abrasive“ bedeuted „scheuernd“ oder „rau“. Im Gegensatz dazu steht der Song von Ratatat, der aalglatt den unverwechselbaren Sound des Duos aus Brooklyn transportiert. Angeblich wurden über 30 Gitarrenspuren übereinander gelegt, um diesen Effekt zu erreichen. Das Video stammt von E.VAX selbst, der dazu etwa 4000 Bilder zeichnete und zu dieser Animation zusammen setzte:
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RATATAT – ABRASIVE von ratatatmusic
4. Foals – What Went Down (Regie: Niall O’Brien)
Am 28. August erscheint das neue Album „What Went Down“ von Foals. Das Video zur ersten, gleichnamigen Single beschäftigt sich mit Hilflosigkeit, Trauer, Bystander-Effekt, Wut und Überlebenskampf. Trotz sovieler Themen wird mit wenig Mitteln, aber ästethisch ausgefeilt, eine eindringliche Atmosphäre erschaffen, die den Pulsschlag erhöht. Platz 4.
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Foals – What Went Down on MUZU.TV.
3. Future Islands – Song for Our Grandfathers (Regie: Jay Buim)
Rechtzeitig zum amerikanischen Vatertag, veröffentlichen Future Islands „Song for Our Grandfathers“, eine Ode an die Großeltern und Familie im Allgemeinen. Im Video sehen wir wie sich die Band bei ihren Angehörige bedankt, indem sie zu einem Grillfest einlädt und den Song performt. Ein wenig prätentiös, aber trotzdem herzerwärmend. Platz 3.
2. Beirut – No No No (Regie: Brother Willis)
Nach langen vier Jahren endlich wieder ein Lebenszeichen von Beirut. Das Album „No No No“ wird im September (11.09.15) diesen Jahres erscheinen. Die erste Auskopplung, die den selben Namen trägt, gibt es aber schon jetzt.
Das dazugehörige Video zeigt Mastermind Zach Condon und Band bei einer surrealen Studio-Performance, die in deren Verlauf ständig vor der Eskalation steht, man aber immer wieder eine scheinbare Kontrolle erlangt.
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Beirut – No No No on MUZU.TV.
1. GENER8ION feat. M.I.A. – The New International Sound Pt. II
(Regie: Inigo Westmeier)
Die Dokumentation „Drachenmädchen“ handelt von der größten Kampfschule Chinas. Insgesamt 26.000 Kinder werden dort im Kung Fu geschult und zu Kampfmaschinen ausgebildet. Der Film portraitiert das Schicksal von drei Mädchen, die dort versuchen den strengen Regeln und dem körperlichen Drill gerecht zu werden.
Nun haben der Regisseur Inigo Westmeier und Cutter Walter Mauriot einige der atemberaubenden Aufnahmen zu dem Musikvideo „The International Sound Pt. II“ von GENER8ION feat. M.I.A. umgeformt. Und weil manchmal Second Hand eben besser funktioniert als Erstverwertungen, gewinnt das Video verdient den ersten Platz.