Bis zu 40 Grad. Deutschland befindet sich im Hitzeschock und der Autor dieser Zeilen sitzt mit einem kalten Fussbad im Dunkeln und wünscht sich wieder den Winter herbei. Die einzige Erfrischung, die es da geben kann, sind die fünf besten Musikvideos der Woche. Die sind allesamt richtig gut und verkürzen die Zeit bis sich das Wetter wieder etwas abkühlt und man wieder Mensch sein kann.
5. The Libertines – Gunga Din (Regie: Roger Sargent)
Wie feiert eine Band eigentlich ihr Comeback gebührend? Richtig. Mit einer ordentlichen Sauftour quer durch ein thailändisches Viertel. Auch wenn es dem Video an Twists und Raffinesse fehlt, ist es doch einfach erfrischend The Libertines nach zehnjähriger Abstinenz endlich wieder zusammen zu sehen.
https://vimeo.com/132525521
4. Rihanna – Bitch Better Have My Money (Regie: Robyn Rihanna Fenty & MegaForce)
„Bitch Better Have My Money“ oder auch #BBHMM stammt aus der Feder der Berlinerin Bibi Bourelly und hat sich in den letzten Monaten zu einem legendären Hit gemausert. Kein Wunder, dass auch das Musikvideo besonders sein muss, das Rihanna kurzerhand gemeinsam mit MegaForce selbst dreht.
Eine Geiselnahme, Gewalt, Nacktszenen und eine Menge Blut. Da hat man sich nicht lumpen lassen, um einen ohnehin viralen Hit noch mehr zu pushen. Für diese Maßlosigkeit gibt es Platz 4.
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3. On An On – It’s Not Over (Regie: Carlos Lopez Estrada)
Liebesgeschichten sollten immer einfach zu erzählen sein. Natürlich darf man gerne ein paar Details ausschmücken, aber im Prinzip steht immer das Motiv, das wir bereits aus „Hero und Leander“ oder „Romeo und Julia“ kennen, im Vordergrund: „Das Wasser war viel zu tief.“
Wir sprechen hier von unerfüllter Sehnsucht, dem unbändigen Wunsch beeinander zu sein. Und wenn On An On ein solches Thema anpacken, kommt ein Clip dabei raus, der sich unseren 3. Platz redlich verdient hat.
2. K.I.Z. feat. Henning May – Hura die Welt geht unter (Regie: Unbekannt)
K.I.Z. stehen für die geballte Kombination aus Provokation und Sozialkritik. In ihrem neuen Track „Hurra die Welt geht unter“ wird dabei ersteres zugunsten von letzterem vernachlässigt und bewiesen, das man auch ruhigere Töne anklingen kann, ohne gleich sein gesamtes Image und Wertesystem dem Mittelstrom opfern zu müssen.
Das Video beginnt mit einer Atombombe und zeigt im weiteren Verlauf das Quartett auf einem provisorisch zusammen gebauten Floss auf der Suche nach einer lebensrettenden Insel. Während wir visuell eine hoffnungsvolle Reise geboten bekommen, wird im Song eine Utopie von einer postapokalyptischen Welt ohne Kapitalismus oder Habgier, besungen.
Auch wenn es nicht das Video der Woche geworden ist, ist es zumindest der Song der Woche.
1. Kendrick Lamar – Alright (Regie: Colin Tilley)
In den USA jagd in den letzten Monaten ein Skandal den nächsten. Das ist zwar eigentlich nichts neues, doch die rassistisch motivierten Taten der Polizei gegen die afroamerikanische Bevölkerung hat ein neues Level erreicht.
Klar, dass das vom Rap, dem Sprachrohr für unbequeme Wahrheiten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung der 1960er und 70er aufgegriffen wird.
Und so gesellt sich Kendrick Lamar als Redelsführer neben Killer Mike von Run The Jewels, wenn er sagt: „I can see the evil, I can tell it I know when it’s illegal / I don’t think about it, I deposit every other zero / Thinkin‘ of my partner put the candy, paint it on the regal / Diggin‘ in my pocket ain’t a profit, big enough to feed you.“
In Kombination mit dem herausragenden Video entwickelt Lamar eine geradezu poetische Ästhetik, die einen zurücklässt zwischen Träumerei und Schaudern. Platz 1!
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