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Top Five Videos – Die besten Videos der Woche

Vor zwei Wochen gab es an dieser Stelle Beschwerdebedarf meinerseits: Die Suche nach Musikvideos wird in Deutschland auf regulärem Weg immer schwerer, immer mehr Portale müssen beachtet werden, immer mehr Clips sind bei Youtube gesperrt. Als hätte man meinen Einwand erhört, gab es in dieser Woche tatsächlich alle fünf hier prämierten Videos regulär beim so leicht zugänglichen Platzhirschen. Sicher, das ist nur Glück und noch kein gelöstes Problem. Aber darüber kann man sich ja auch mal freuen!

5. Father – Everybody In The Club Gettin Shot (Regie: PrettyPuke)

Es gibt ein Video, das mich in diesem Jahr unaufhörlich verfolgt, einfach weil ich mir nicht ganz eindeutig erklären kann, wieso es mich so fasziniert: „Who’s Gonna Get Fucked First?“ von Father. Die dort anzutreffende trashige Bedrohlichkeit findet sich in modifizierter Form auch im Clip zu „Everybody In The Club Gettin Shot“, dessen Losung zunächst höchstens kryptisch, am Ende dann aber doch sehr (sehr) plastisch umgesetzt wird. Ebenfalls sehr verwirrend-faszinierend.

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4. Adam Angst – Splitter von Granaten (Regie: Dietrich Brüggemann)

Videos mit interessanter Prämisse fallen zeimlich oft erschreckend einfallslos aus. Nicht so die visuelle Umsetzung zu „Splitter von Granaten“, der aktuellen Single von Adam Angst. Deren Schaffen hat mich bisher nicht wirklich begeistert, doch ihr Video spielt derart gekonnt mit dem derzeitigen Zustand des deutschsprachigen Facebook und dessen Darstellungsformen, dass sogar ich als Skeptiker gerne folge. Clickbaiting, Tiervideos und pseudo-kritische Enthüllungen werden gekonnt aufs Korn genommen und die obligatorische politische Botschaft dabei gekonnt eingefädelt.

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3. Slipknot – XIX (Regie: Shawn Crahan)

Eine Band, die sich so sehr über ihre Optik definiert wie Slipknot, sollte eigentlich durchweg gute Videos abliefern. Leider greift Shawn Crahan als Leiter der visuellen Abteilung in seinem Verständnis von Düsternis gerne mal zu sehr in die Klischeekiste und driftet dabei in Metal-Banalitäten ab. „XIX“, der verschrobene Opener des letztjährigen Album-Tributes an den verstorbenen Bassisten Paul Gray, bildet da eine willkommene Ausnahmem: Mit unscharf eingefangenen Bildern zeigt Crahan eine verstörende Totenklage, die mit absurden Elementen nicht geizt. Auch hier werden Klischees nicht gescheut, aber frisch in Szene gesetzt.

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2. The Decemberists – Cavalry Captain (Regie: Daniel Kaufman)

Wenn man die Decemberists für ihre Musik nicht mag, man muss sie für ihre Videos lieben. Ein feines Gespür für Humor beweisen sie auch anlässlich ihres Songs „Cavalry Captain“: Sänger Colin Meloy wird dort zum Führer einer Sekte mit deutlichen Scientology-Versatzstücken, dem schnell die Massen erliegen. Gefilmt ist das in VHS-Optik, retrofuturistische 80er-Jahre-Effekte tun ihr übriges dazu, um den Clip zu einem obskuren Gesamtkunstwerk zu machen.

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1. Will Butler – Anna (Regie: Brantley Gutierrez)

Ja, es ist mal wieder eines dieser Videos, bei dem schon die reinen Fakten „Platz 1“ schreien. Dabei war ja schon die erste Umsetzung des Songs aus dem vergangenen Februar in unseren Top Five platziert; damals tanzte Will Butler noch selbst zu „Anna“. Dieses Mal ist es gleich niemand geringeres als Emma Stone, die zu dem schmissigen Indie-Track die Hüften schwingt. Kulisse ist ein luxuriöses Boot, mit dabei außerdem eine durchchoreographierte Matrosen-Horde. Eine Story gibt es nicht wirklich, aber Stone spielt trotzdem, als müsste sie gleich für jede Rolle der Welt auf einmal vorsprechen. Man liest sowas und denkt sich: Jaja, so toll kann das doch gar nicht sein. Und dann sieht man den Clip und muss reumütig revidieren.

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