Heiß her ging es bei der Auswahl unserer dieswöchigen Top 5. Zu viele gute Videos, die Sebastian und ich sehen durften. Ich glaube aber, wir haben eine bunte Mischung zusammen gestellt und die absolut besten Videos herausgefiltert.
5. Cloud Nothings – Now Hear In (Regie: Jordan Blackmon)
Seit nun mittlerweile vier Jahren verwöhnen uns Cloud Nothings aus Cleveland mit Punk-Ohrwürmern par excellence. Und die Videos sind auch jedes Mal klasse. Zuletzt gelang ihnen mit I’m Not Part of Me (R: John Ryan Manning) ein Meisterwerk.
Was Regisseur Jordan Blackmon aber mit „Now Hear In“ vorlegt, ist auch außergewöhnlich. Denn er schafft es, den Sound von Cloud Nothings erstmals perfekt zu visualisieren. Wo in anderen Videos eine Übertragung im Vordergrund steht und der Song als Soundtrack benutzt wird, ist es hier geradezu andersherum.
Und was hat es mit dem riesigen Papierkopf auf sich? Nun das scheint einfach ein, zur Zeit gerne benutztes Stilmittel zu sein. Arcade Fire setzen sich solche Papmachée-Masken auf und im Film „Frank“ trägt Michael Fassbender als schräger Bandleader ein ähnliches Exemplar. (~Jonathan)
4. Erlend Øye – Rainman (Regie: Clara Cebrian)
The Whitest Boy Alive wurden im Juni diesen Jahres für tot erklärt. Kings Of Convenience haben seit fünf Jahren nichts mehr veröffentlicht, aber Erlend Øye macht solo fleissig weiter.
„Rainman“ ist eine Auskopplung des neuen Albums „Legao“ und wurde von Clara Cebrian im Rotoskop-Verfahren zum Leben erweckt. Über 2000 einzelne Handzeichnungen hat sie dafür angefertigt. Eine Ausdauer, die sonst nur Legenden wie Frederic Back an den Tag legten. Fleißmärkchen für Clara. (~Jonathan)
3. Mastodon – The Motherload (Regie: Jonathan Rej, Thomas Bingham
Egal Miley Cyrus, Lily Allen oder Nicki Minaj: jeder twerkt momentan. Um den Tanzstil hat sich mittlerweile eine gigantische Debatte entwickelt, vor der anscheinend auch eine Band wie Mastodon nicht gefeit ist. Wir können den Wirbel um ihr Video zu „Motherload“ nicht ganz nachvollziehen, sicherheitshalber hat Drummer Brann Dailor bei den Kollegen von Pitchfork noch mal die Intention der Band klargestellt. Ein sehr unterhaltsamer, ironischer Clip. (~Sebastian)
2. Teardrop Factory – Colour Of Bones (Regie: Tina Muat)
Quietschbunte Comicfiguren blitzen in dem neuen Video von Teardrop Factory über den Bildschirm. Ihre Schädeldecken öffnen sich, sie nehmen Drogen und spielen mit ihren Muskeln. Passt perfekt zum sommerlichen Song, der mit weniger als zwei Minuten Laufzeit etwas kurz geraten ist.
Tolle Animation der Illustratorin Tina Muat, die ein wenig an die Meta-Comics von Alex Norris erinnern.
(~Jonathan)
1. Flying Lotus feat. Kendrick Lamar – Never Catch Me (Regie: Hiro Murai)
Mit You’re Dead! hat Flying Lotus gestern mal wieder ein großes Album veröffentlicht. Auch ziemlich brillant ist der Clip zu „Never Catch Me“, seinem gemeinsamen Song mit Kendrick Lamar. Angesiedelt auf der Beerdigung zweier Kinder ist das Video lange nicht so traurig wie man es erwarten würde.
Steve Ellison stellte unlängst fest, dass „You’re Dead!“ den Tod ohnehin eher als Anfang einer Reise darstellt und kaum Platz für Trauer lässt. Diese Botschaft bringt unser Platz eins präzise auf den Punkt. (~Sebastian)