Bücher kommen bei mir leider viel zu kurz und von „Tschick“, Wolfgang Herrndorfs Hymne auf das Erwachsenwerden, habe ich noch nichts gehört, dabei tummelt sich das Buch seit 6 Jahren in den in der Spiegel-Bestsellerliste. Fatih Akin hat das Buch verfilmt und bald kommt „Tschick“ in die Kinos. Hierm mal ein paar Infos aus der Pressemitteilung zum Soundtrack.
Zur Geschichte:
Während die Mutter in der Entzugsklinik und der Vater mit seiner Assistentin auf „Geschäftsreise“ ist, verbringt der 14-jährige Außenseiter Maik Klingenberg die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, stammt aus dem tiefsten Russland, kommt aus einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn – und hat einen geklauten Lada dabei. Damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende ostdeutsche Provinz. Die Geschichte eines Sommers, den wir alle einmal erleben wollen… Der beste Sommer von allen eben!
Die Infos zum Soundtrack klingen auch recht spannend:
Der Lead Track kommt von den Beatsteaks, die kurzerhand „French Disko“ von Stereolab covern und sich um Dirk von Lowtzow (Tocotronic) an den Vocals verstärken. Fatih Akin erklärt den Hintergrund: „Ich bin Herrndorf-Fan, die Beatsteaks sind Herrndorf-Fans, Dirk von Lowtzow ist Herrndorf-Fan. Und jeder von uns interpretiert das Buch anders. Und hier war der Moment, anderen Künstlern einen Freiraum zu geben. Wir haben die Beatsteaks gefragt, die hatten dann die Idee, Stereolab zu covern – mit dem deutschen Text von Dirk.“
Auch die Beginner haben einen neuen Song, nämlich „Thomas Anders“ beigesteuert: „Der Text von „Thomas Anders“ passt wie die Faust aufs Auge!“ sagt Akin, „Es ging ums Anderssein. Und das ist der Punkt, der mich auch an dem Roman interessiert hat, dass Tschick und Maik Außenseiter sind. Die Moral des Films ist, dass es okay ist, Außenseiter zu sein. Das ist auch die Beginner-Moral – und sicher auch die Herrndorf-Moral.“
Die Score-Titel stammen vom britischen Komponisten Vince Pope: „Ich habe (…) Vince Pope getroffen und wir haben uns lange über Witz unterhalten – Witz in der Musik, was wahnsinnig schwierig ist. Also traurig, melancholisch, düster, das ist einfach zu schreiben. Aber Witz in Musik, ohne dass es cheesy klingt, das ist schwer. Und Vince Pope hat es hingekriegt,“ meint der Regisseur.
Auch von K.I.Z., Bilderbuch, Royal Blood und Richard Clayderman finden sich Stücke auf diesem Album, das so den Humor, die Geschwindigkeit und „Coming-Of-Age“-Stimmung des Films perfekt einfängt. Alles in allem ist dieser „Tschick“-Soundtrack so ein mehr als adäquater musikalischer Begleiter für den am heissesten erwarteten deutschen Film des Sommers 2016.
Ich habe noch keinen schlechten Film von Fatih Akin gesehen und ich habe alle seine Filme gesehen. Insofern bin ich sehr gespannt auf „Tschick“. Kinostart von „Tschick“ ist am 15. September.