StartMusikVerdammt surreal aber belanglos, A$AP Rockys "Tailor Swif" Musikvideo

Verdammt surreal aber belanglos, A$AP Rockys „Tailor Swif“ Musikvideo

A$AP Rockys „Tailor Swif“ Musikvideo mag vielleicht das surrealstes Musikvideos des Jahren sein, aber das war’s dann leider auch schon.

Ursprünglich hätte am vergangenen Freitag „Don’t Be Dumb“ erscheinen sollen, das lang angekündigte vierte Album von Rihanna Edelehegatte* A$AP Rocky. Doch wie der 35-jährige Rapper aus Harlem, Fashion-Influencer und Celebrity Dad erst kürzlich bekannt gab, würden Leaks und Verzögerungen durch Sample-Freigaben nach wie vor dafür sorgen, dass es erneut auf den Herbst verschoben werden muss. „Ich will das beste Album aller Zeiten machen. Tut mir leid für die Wartezeit“, ließ er wissen.

Musikvideo zu „Tailor Swif“ nun offiziell erschienen

Ebenfalls von einem Leak betroffen war „Tailor Swif“, die offiziell am Freitag erschienene zweite Single des Albums. Sogar das in Kiew gedrehte Musikvideo fand vorzeitig seinen Weg ins Netz und sorgte in Subreddits für wilde Diskussionen. Das unter Regie von Vania Heymann und Gal Muggia entstandene Video, die sonst Songs von Dua Lipa („We’re good“) und Coldplay („Up&Up“) visualisieren oder Apple-Werbespots drehen, ist ein surrealer und durchgeknallter Trip, der sich Endes Jahres sicherlich in vielen Listen mit den Musikvideos des Jahres wiederfinden wird.

Vom Himmel stürzende Planiermaschinen und Dixi-Klos, Bären und Schafe in den Straßen der ukrainischen Hauptstadt, allerlei surreale Gestalten wie sich in den Erdboden drehende Breakdancer oder Bondage-Kämpfer – „Tailor Swif“ ist ein echter Hingucker aber leider auch ein enttäuschender Fehltritt.

Neben dem Mangel an lyrischer Substanz und dem repetitiven Beat gibt es weitere Kritikpunkte an „Tailor Swif“. Die visuellen Effekte, obwohl auffällig, wirken oft zusammenhangslos und lenken vom eigentlichen Song ab. Rockys Performance wirkt lustlos und uninspiriert, als ob er selbst nicht an das Material glaubt.
Darüber hinaus ist die Verwendung von Taylor Swifts Namen im Titel fragwürdig und wirkt wie ein billiger Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen (natürlich sind die Swifties nicht amused). Es trägt nichts zur Bedeutung des Songs bei und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Insgesamt ist „Tailor Swif“ ein enttäuschender Fehltritt von A$AP Rocky, der weder musikalisch noch visuell überzeugt.

2024 hätte man mit einem Musikvideo, dass in der ukrainischen Hauptstadt gedreht und dessen Bewohnner:innen seit mehreren Jahren unter dem russischen Angriffskrieg leiden, viel mehr machen können, als dem Clip nur das Label „Filmed in Ukraine“ zu verpassen. Fairerweise sei erwähnt, dass das Video bereits Ende 2021 im Kasten war.

„Don’t be dump“ heißt übersetzt übrigens „sei kein Dummkopf“.

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*Ja, die beiden sind nicht verheiratet, weiß ich.

Marc
Marchttps://www.testspiel.de
Marc hat Testspiel.de ins Leben gerufen und teilt hier seit 2005 seine Leidenschaft für Musik und das Internet.

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