Wir tun es sonst ja ganz gerne an dieser Stelle, aber bitte lasst uns diese Woche nicht übers Tagesgeschehen sprechen; es kursieren auch ohne uns schon genug Halbwahrheiten und Spekulationen im Internet. Merken wir stattdessen lieber an, dass in der vergangenen Woche etliche herrliche Videos erschienen sind, von denen es uns vor allem jenes surreale Storytelling angetan hat, das Metronomy im Clip zu „Night Owl“ betreiben. Ganz gereicht hat es leider nicht für kriechende Gehirne und spontan auftauchende Dummies, die Krone schnappte sich stattdessen ein nicht weniger surrealer, doch ungleich verstörenderer Clip.
Death Grips – Eh (Regie: Sean Metelerkamp)
Was Death Grips neben der hervorragenden Musik so spannend macht, ist die Tatsache nie zu wissen, was man als nächstes vom experimentellen Hip Hop Trio aus Sacramento zu erwarten hat. Lieferten sie Anfang der Woche mit dem Clip zu „Giving Bad People Good Ideas“ etwa noch Grund zur Annahme, es werde nie wieder ein wirklich sorgfältig ausproduziertes Musikvideo von ihnen zu sehen geben, stellte „Eh“ diese These wenige Tage später wirkungsmächtig in Frage.
MC Ride und weitere, nicht näher identifizierbare Figuren lösen sich hier in digitalisierte Wellen auf, was dem möglicherweise nicht ganz jugendfreien Geschehen, das der Clip gerade gegen Ende suggeriert, einen abstrakten Anstrich gibt. Solche Kniffe nutzte Kanye West auch in seinem Glitch-Clip zu „Welcome To Heartbreak“, doch im Fall von Death Grips schwingt da eine ganz andere Bedrohlichkeit mit, die von ihnen bereits in der Vergangenheit häufig über eine stark durch das Internet beeinflusste Ästhetik gekleidet wurde. So nett Video gewordene Lausbubenstreiche wie ein sprechender Schuh auch sind: Es ist schön, die Band wieder auf diesem optischen Niveau begrüßen zu dürfen.