Von Menschen gesungen, bei Tieren beliebt! Gemeint ist die „musikalische Dramödie“ mit dem klangvollen Titel „König der Möwen“. Passende Anspielung in der gefühlten Hauptstadt der Musicals an den Publikums- und Touristenmagneten „König der Löwen“ – wobei ihr Statement zu Musicals selbst „Bäh“ ist. Aus dieser Motivation scheint ihr eigenes Stück geboren worden zu sein – eine Anti-Bewegung gegenüber der seichten Unterhaltung.
Wer denkt sich sowas aus? Achso, ja klar: Andreas Dorau und Gereon Klug. Das Duo bestehend aus dem NDW-Prinzen Dorau, seiner Zeit die Stimme von „Fred vom Jupiter“ und Klug, Gründer des Plattenladens „Hanseplatte“ in Hamburch und Buddy der Studio Braun-Crew. Worum geht es bei ihrem gemeinsamen Streich? Im Mittelpunkt der Handlung steht das Schicksal von Hans, Besitzer eines Plattenladens in der schönen Hansestadt, der sich einer Reihe von Problemen gegenüber gestellt sieht. Mit dem Verkauf von Musik die Miete zahlen zu wollen, bis hin zu Gentrifizierung der Stadt – er geht einen folgenschweren faustischen Pakt mit der Stadt Hamburg ein. Was wird aus dem Idealisten Hans? Verpackt in 13 Liedern, die auf Tapete Records erscheinen, wird die Story mit wechselnden Identitäten und Genres erzählt. Geschrieben, produziert und gesungen werden diese von Andreas Dorau, Gereon Klug, Gunther Buskies und Carsten Friedrichs (Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen) sowie Zwanie Jonson. Weiterhin im Boot sitzt Theaterregient Patrick Wengenroth, mit dem „König der Möwen“ beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel auf die Bühne gebracht wird. Am 9. August wird das Stück dort Weltpremiere feiern.
Der erste Auszug aus der Dramödie mit einem tanzenden Carsten Meyer aka Erobique ist gleichzeitig amüsant und charmant. „Feelingsgefühle“ kommt bunt, mit vielen Möwen und Hit-Potential um die Ecke – ein wahrer Soulstomper. Freunde des Hamburger Hochkultur-Pops mit einem Verständnis für absurd-komischen Humor kommen voll auf ihre Kosten.