„Jetzt sind die Achtziger wirklich tot“, schreibt US-Schriftsteller und -Sänger Joey Goebel zum Tod von Michael Jackson in der ZEIT. Wie gut, das Arte im August in einer 6-teilige Doku-Reihe an die 80er erinnert.
Laut Deutschlandfunk-Corso (direkter Link zur Audio-Datei) gehört diese Reihe zum Besten was der Arte „Summer of the 80s“ zu bieten hat.
Die 6 Folgen à 52 Minuten werden ab dem 11.08., jeweils dienstags und im Doppelpack um gezeigt. Los geht’s mit Postpunk und der Neuen Welle.
11.08., 22.55 Uhr, Welcome to the 80’s – Folge 1: Postpunk & Neue Deutsche Welle
Die 80er waren das Jahrzehnt der Jugendkulturen: Punker, Popper, Waver, Ökos, Heavies, Grufties, Acid-Jünger und Hip Hop-Heads. Sie alle hatten ihren Sound und ihre Kleidungs-Codes. In sechs Dokumentationen entfaltet die Doku-Reihe ein mitreißendes Panorama aus brodelndem Underground und unvergessenen Hits.
Geniale Dilettanten sind die Stars der Stunde. Die Spannbreite ist extrem vielfältig: Vom Noise-Rock der New Yorker No Wave-Bewegung über die Geburt von Ska und 2Tone in England bis zu den Anfängen der Neuen Deutschen Welle.
11.08., 23.45 Uhr, Welcome to the 80’s – Synthie-Pop & New Romantic
USA 1983 – die 2. Britische Invasion überrollt das Land. Wie die Beatles knapp zwanzig Jahre zuvor begeistern jetzt Bands wie Duran Duran, Thompson Twins, Eurythmics oder Culture Club das Mutterland des Rock“™n“™Roll.
18.08., 23.10 Uhr, Welcome to the 80’s – Rap, Breakdance und Graffiti
Mit „Rapper´s Delight“ läutet die Sugar Hill Gang die 80er Jahre ein. Mit zwei Plattenspielern und einem Mikrofon erobert Hip Hop die Charts. Der Breakdance beeinflusst die Welt des Tanzes ebenso wie Graffiti die der Kunst. Was mit Rapper´s Delight so leicht und unbeschwert beginnt, entwickelt sich im Laufe des Jahrzehnts zu einer internationalen Jugend- und Protestbewegung.
18.08., 00.05 Uhr, Welcome to the 80’s – Charts, Clips und Kommerz
Die 80er sind auch das Jahrzehnt, in dem die Wallstreet plötzlich cool und in Hollywood vermarktet wird. Die „Popper“ der frühen 80er bilden die Vorhut, ihnen folgen die Yuppies“. Sade, Everything But The Girl und Matt Bianco liefern die musikalische Kulisse für die gepflegte Party. Neue Superstars wie Michael Jackson und Madonna nutzen das neue Medium „Video“ nicht nur in künstlerischer Hinsicht, sondern auch als Werbeträger.
25.08., 22.55 Uhr, Welcome to the 80’s – Gothic, Industrial und Black Metal
In einer Zeit, die sich so gerne ganz der Schönheit, Mode und dem Stil verschreiben möchte, hinterfragen junge Musiker und Künstler die Rolle des Menschen und seiner Existenz nüchtern, sachlich, spaßfrei und grundlegend. In Manchester, Sheffield, Coventry, Berlin und natürlich London finden Bands wie Joy Division, Siouxsie and the Banshees, Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle und später Bauhaus, The Cure, The Jesus and Mary Chain oder Xmal Deutschland unterschiedlichste Ausdrucksformen, die empfundene Depression und Dunkelheit zu inszenieren.
25.08., 23.50 Uhr, Welcome to the 80’s – House-Nation und Acid-Partys
Ob zu „Hi-NRG“, „Chicago House“, „Acid House“, „Italo Disco“, „Freestyle“ oder „Techno“, auf der ganzen Welt wird getanzt. Die DJs werden zu Göttern, der Remix selbst wird zur Kunstform erhoben. „Pump Up The Volume“ von M/A/R/R/S ist der erste, nur aus Samples entstandene Welthit – eine Revolution. Spätestens mit „Acid House“ schwappt die House-Welle auch nach Deutschland. Neben dem lustigen Smiley-Sticker halten jedoch auch neue Drogen wie Ecstasy Einzug in die Clubs.
P.S.: Das schöne Cover gehört zur 12“, in den 80’er Jahren auch Maxi-Single genannt, von „Pop Life“ (Prince natürlich).